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Bibliografische Informationen
 Prognostische Biomarker für Therapieansprechen und Behandlungspersistenz einer Anti-TNF-Antikörper Therapie bei Patient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen  
 Hintergrund und Ziele:

Anti-TNF-Antikörper sind eine etablierte therapeutische Option bei chronisch entzündlichen

Darmerkrankungen (CED). Es fehlen jedoch Biomarker, die das Behandlungsergebnis

vorhersagen können. Ziel der Studie ist es, einen Biomarker aus dem Differentialblutbild zu

identifizieren, welcher vor der Therapie im Routinelabor erhobenen wurde und mit dem das

Therapieansprechen oder die Behandlungspersistenz assoziiert ist.

Methoden:

Diese retrospektive, monozentrische Studie wurde an der Medizinischen Universität Graz

durchgeführt. Eingeschlossen wurden biologika-naive CED-Patient*innen, die zwischen

1999 und 2020 eine Anti-TNF-Antikörper-Therapie begonnen haben und mindestens einer

der untersuchten Werte aus dem Differenzialblutbild zu Therapiebeginn oder nach drei

Monaten verfügbar war. Es wurden Therapiepersistenz, Therapieansprechen und

Therapieversagen bewertet. Klinische Remission wurde definiert als ein Harvey-Bradshaw-

Index von <5 für Morbus Crohn und einen partial adapted Mayo-Score von ≤1 für Colitis

ulcerosa. CRP-Remission war definiert mit <5mg/l.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 268 Patient*innen (Alter: Median [IQR] 33 [24, 43] Jahre, 47 % weiblich,

mediane Krankheitsdauer: 51 [11, 135] Monate) in die Analyse eingeschlossen. Von diesen

litten 159 (59 %) an Morbus Crohn, 90 (34 %) an Colitis Ulcerosa und 19 (7 %) an einer

nicht klassifizierbaren CED (IBDU). Die meisten Patient*innen erhielten Infliximab (71%)

oder Adalimumab (27%). Die Therapiepersistenz betrug nach drei Monaten 78 %, nach

zwölf Monaten 60 % und am Ende des follow-up 30%. Die meisten der analysierten

Behandlungsendpunkte waren nicht mit den Werten des Differentialblutbildes zu Beginn der

Therapie assoziiert. Bei Patient*innen mit Morbus Crohn war aber die CRP-Remission nach

drei Monaten mit einer niedrigeren Thrombozyten und einer höheren Lymphozyten Anzahl

sowie mit einem niedrigeren Verhältnis von neutrophilen Granulozyten zu Lymphozyten

und Thrombozyten zu Lymphozyten zu Therapiebeginn verbunden. Die Kaplan-Meier-

Analyse zeigte, dass CED-Patient*innen mit höheren Ausgangswerten der eosinophilen

Granulozyten nach 12 Monaten Behandlung höhere Therapieversagensraten aufwiesen.

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Schlussfolgerung:

Bei CED-Patient*innen sind die Parameter des Differentialblutbildes nur begrenzt geeignet,

um den Erfolg der folgenden Anti-TNF-Antikörper-Therapie vorherzusagen. Diese

negativen Ergebnisse könnten durch gleichzeitige Basistherapien wie Kortikosteroide erklärt

werden, die bekanntlich Parameter des Blutbildes beeinflussen.  
   
 
 2025  
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 Gastroenterologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Sharifian Pour, Schajan
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Hoegenauer, Christoph; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Blesl, Andreas; Univ. OA Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.