| Die Antibiotika- assoziierte Diarrhö (AAD) ist eine häufige Nebenwirkung bei der
Behandlung mit Antibiotika. Ungefähr 10% bis 20% der Fälle sind auf die Fehlbesiedelung
des Darmes mit pathogenen Keimen zurückzuführen.
Die Antibiotika- assoziierte hemorrhagische Kolitis (AAHC) wurde im Jahr 1978
beschrieben. Erst im Jahr 2006 konnte das Bakterium Klebsiella oxytoca als auslösendes
Agens identifiziert werden. Doch über die zugrunde liegenden pathophysiologischen
Mechanismen der Erkrankung ist bis heute wenig bekannt. Die Vermutung wurde
nahegelegt, dass die AAHC durch Zytotoxine mediiert wird. Wir haben Anstrengungen
unternommen, Informationen über demographische und klinische Charakteristika von
Patienten mit AAHC zu gewinnen. Daten von 20 AAHC-Fällen wurden an der
Medizinischen Universität Graz gesammelt. Die auf Basis der Anamnese gestellte
Diagnose konnte durch die Befunde einer Koloskopie bestätigt werden. Eine Infektion mit
C. difficile oder anderen typischen Erregern der AAD wurde ausgeschlossen. Klebsiella
oxytoca wurden aus dem Stuhl isoliert und kultiviert. Um das zytotoxische Potential der
pathogenen Stämme zu evaluieren, wurden spezifische Analysen durchgeführt. So wurde
sowohl der API 20E-Test als auch eine PCR für die Identifizierung der Bakterienstämme
eingesetzt. Ein MTT-Test wurde herangezogen um die zytotoxische Aktivität der
Kulturüberstände zu beurteilen. Die Vermutung, dass die AAHC Toxin induziert sei,
konnte durch weitere Evidenz untermauert werden. Typischerweise sind die Betroffenen
jung, und ansonsten gesund. Obwohl K. oxytoca keine häufige Ursache einer Diarrhö
darstellt, war die Inzidenz höher als für einige andere bekanntere Erreger der Enteritis. Da
die Symptome nach Beendigung der Antibiotikaeinnahme wieder spontan zurücktreten,
könnte die Erkrankung allgemein unterdiagnostiziert sein. Die wahre Prävalenz wird daher
im ambulanten Bereich als durchaus höher eingeschätzt.
Die Clostridium difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist eine Sub-Entität der
Antibiotika-assoziierten Diarrhö. Mit einer geschätzten Inzidenz von 110 pro 100.000
Krankenhauseinweisungen ist die CDAD eine der häufigsten nosokomialen Infektionen im
europäischen Raum. Damit übertrifft die CDAD bereits Infektionen durch Methicillinresistente
Staphylokokken (MRSA). Die Erkrankung kann mit einer Mortalitätsrate von
20% einhergehen. Die CDAD ist also von zunehmend wichtigerer Bedeutung für die
Gesundheitsberufe. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, wurde in der vorliegenden
Arbeit eine besondere Gewichtung auf das Bakterium C. difficile gelegt. Anhand rezenter
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