Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Dissertation - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Post-Traumatisches Wachstum bei ehrenamtlichem und hauptberuflichem österreichischen Rettungsdienstpersonal  
 Hintergrund: Rettungsdienstpersonal sowie Mitglieder anderer Einsatzorganisationen haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit im Verlauf ihrer Tätigkeit mit extremen psychischen Belastungen und potentiell traumatisierenden Ereignissen konfrontiert zu werden. Folglich sind diese Berufsgruppen einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Post-Traumatische Stresssymptome (PTSS) auszubilden. Weiterführend finden sich in der Literatur Hinweise für das mögliche gleichzeitige Auftreten von PTSS und Post-Traumatischer Wachstumserfahrungen (Post-Traumatic Growth, PTG) bei Rettungsdienstpersonal. Aus diesem Grund beschäftigt sich die vorliegende Studie mit der Hypothese, dass das Kohärenzgefühls (SOC) als zugrundeliegendes Konstrukt eine wesentliche Rolle für die Entstehung von PTG bei österreichischem Rettungsdienstpersonal nach der Konfrontation mit belastenden Ereignissen spielt.
Methoden: Ehrenamtliche und hauptberufliche RettungsdienstmitarbeiterInnen (n=266) vervollständigten eine Onlineumfrage, die aus den deutschen Versionen der Sense of Coherence Scale (SOC-29), des Post-Traumatic Growth Inventory (PTGI) sowie aus der revidierten Version der Impact of Event Scale (IES-R) für die Erfassung von PTSS bestand. Unter Berücksichtigung theoretischer Überlegungen wurden eine, auf vier Cluster limitierte, Two-Step-Clusteranalyse sowie darauf aufbauende Varianzanalysen (ANOVAs) durchgeführt.
Ergebnisse: Ausgehend von PTSS und PTG zeigten sich folgende vier Cluster: PTSS-low/PTG-low, PTSS-low/PTG-high, PTSS-high/PTG-high und PTSS-high/PTG-low. In der Folge ergaben die ANOVAs wesentliche Clusterunterschiede in Bezug auf das Kohärenzgefühl: Im Detail zeigte sich ein höheres Ausmaß an Kohärenzgefühl in PTSS-high/PTG-high als in PTSS-high/PTG-low (p<.01) sowie in PTSS-low/PTG-high als in PTSS-low/PTG-low (p<.01) und PTSS-high/PTG-low (p<.01; eta2=.08).
Diskussion: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Stress und Wachstum in der Folge belastender Ereignisse voneinander unabhängig zu sein scheinen und daher auch zur selben Zeit auftreten zu können. Ebenfalls sprechen die Ergebnisse für einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Kohärenzgefühl und der Entstehung Post-Traumatischer Wachstumserfahrungen bei Rettungsdienstpersonal nach belastenden Ereignissen. Aus diesem Grund könnte die Steigerung des Kohärenzgefühls bei Rettungsdienstpersonal – beispielsweise durch psychologische Interventionen – wesentlich zur Aufrechterhaltung und Förderung des psychischen Wohlbefindens beitragen.  
 Post-Traumatisches Wachstum; Kohärenzgefühl; Post-Traumatische Stresssymptome; Belastende Ereignisse; Rettungsdienstpersonal;  
 
 2019  
   Volltext downloaden
 Klinische Psychologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Ragger, Klemens Johann; Mag. (FH), BSc MSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Unterrainer, Human-Friedrich; Priv.-Doz. Dr.rer.nat. Dr.scient.med.
  Kapfhammer, Hans-Peter; Univ.-Prof. Dr.med.univ. Dr.phil.
  Herzog, Günter; Dr.