| Einleitung: Dupilumab-assoziierte Augenoberflächenerkrankungen (DAOSD) sind häufige Nebenwirkungen dieser ansonsten gut verträglichen monoklonalen Antikörper-Therapie bei Patient*innen mit atopischer Dermatitis, wobei die zugrundeliegende Pathogenese bis dato nicht gänzlich bekannt ist.
Material und Methoden: Im Rahmen dieser prospektiven, monozentrischen Pilot-Studie wurden erwachsene Patient*innen mit moderater bis schwerer atopischer Dermatitis, welche für eine 16-wöchige Dupilumab-Therapie vorgesehen waren, inkludiert. Zu mindestens drei verschiedenen Zeitpunkten, vor Dupilumab-Initiierung, 1 Monat nach Therapie-Start und 4 Monate nach Therapie-Start, wurden eine Spaltlampen-Untersuchung, eine dermatologische Ganzkörper-Untersuchung, Bindehaut-Abstriche für Hämatoxylin-Eosin-Färbung und Mikrobiom-Analysen durchgeführt und Blutproben für Serum-Zytokin-Analysen abgenommen.
Ergebnisse: Zwanzig Patient*innen mit moderater bis schwerer atopischer Dermatitis, welche Dupilumab erhielten, und zehn gesunde, erwachsene Kontrollpersonen ohne atopische Dermatitis und Dupilumab-Therapie wurden eingeschlossen. Sechs der zwanzig Patient*innen (30%) mit atopischer Dermatitis entwickelten eine DAOSD und zeigten ein verzögertes Therapieansprechen. Eine ausgeprägte Infiltration mit neutrophilen Granulozyten zeigte sich in den Bindehaut-Abstrichen und erhöhte IL-1β und TNF-α-Levels zeigten sich im Serum von DAOSD-Patient*innen. Das Mikrobiom der Augenoberfläche dieser Patient*innen wies eine diverse und persistente Kolonialisierung auf, besonders durch Acetobacter aceti.
Schlussfolgerung: Eine spezifische mikrobielle Besiedelung und eine ausgeprägte Infiltration mit neutrophilen Granulozyten in Verbindung mit erhöhten Werten von systemischen pro-inflammatorischen Zytokinen charakterisieren DAOSD. |