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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Der Einfluss von Gallensäurekonjugation auf den hepatischen und intestinalen Metabolismus  
 Hintergrund
Gallensäuren (GS) betreten das Duodenum beinahe ausschließlich in konjugierter Form. Im Tierexperiment und im klinischen Alltag werden jedoch vorrangig unkonjugierte GS oral verabreicht.

Ziele und Methoden
Diese Studie untersuchte den Einfluss von Taurin-Konjugation zweier GS auf biometrische Zielgrößen und auf die Genexpression sowie Proteinsynthese von Schlüsselenzymen im Gallensäure-, Lipid- und Kohlenhydratstoffwechsel. Dazu wurden Mäusen die unkonjugierten GS Cholsäure (CA) und Ursodeoxycholsäure (UDCA) sowie deren Taurin-Konjugate Taurocholsäure (TCA) und Tauroursodeoxycholsäure (TUDCA) über 7 Stunden, 4 Tage und 3 Wochen gefüttert. Körper- und Gewebsgewichte wurden gemessen und Leberfunktiosparameter im Serum bestimmt. Die Gallensäuresynthese, -hydroxylierung, und -exkretion wurde durch RT-PCR-Messungen von Cytochorm P-450 (Cyp)7a1, Cyp8b1, Cyp3a11, Cyp2b10 und Ost-β in Lebergewebe abgeschätzt. Die Expressionen eines Schlüsselregulators im hepatischen Lipidstoffwechsels (Ppar-ɑ) und dessen Zielgene (Acox1, G0s2, Cyp4a14) wurden ebenfalls in Lebergewebe gemessen. Zudem wurde Igfbp1-mRNA in der Leber quantifiziert und der Igfbp1-Proteinspiegel im Serum durch Western Blot Analyse ermittelt. Ferner haben wir im Ileum die Expression von Fgf15, Shp, I-BABP und Ost-β untersucht.

Ergebnisse
Taurin-Konjugation beider GS verringerte das Lebergewicht nach 3 Wochen. TUDCA erhöhte die Körpergewichtszunahme im Vergleich zu UDCA nach 3 Wochen. Taurin-Konjugate zeigten einen Trend zu verminderter Repression der Gallensäuresyntheseenzyme Cyp7a1 und Cyp8b1. TUDCA reprimierte Ost-β in der Leber stärker als UDCA. Die Expressionslevel der Phase I Entgiftungsenzyme Cyp3a11 und Cyp2b10 wurden durch Taurin-Konjugation tendenziell vermindert. Ppar-ɑ und Acox1 wurden durch TUDCA induziert, nicht hingegen durch UDCA. Dies deutet auf eine konjugationsabhängige Modulierung der Ppar-ɑ-Signalübertragung durch GS hin. Igfbp1-mRNA-Spiegel und -Proteinspiegel wurden durch TCA drastisch erhöht durch CA dagegen kaum beeinflusst. Taurin-Konjugation wirkte sich nur geringfügig auf Expressionslevel von Fgf15, Shp, I-BABP und Ost-β im Ileum aus.

Konklusion
Die berichteten konjugationabhängigen Effekte auf Schlüsselenzyme des Gallensäure-, Lipid- und Kohlenhydratstoffwechsels könnten die physiologische Bedeutung bisheriger Experimente mit unkonjugierten GS einschränken.
 
 Gallensäure, TCA, TUDCA, Ppar-alpha, Igfbp1  
 
 2019  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Wenzl, Florian Alexander
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Moustafa, Tarek; Univ.-Ass. Mag. Dr.rer.nat.
  Fickert, Peter; Univ.-Prof. Dr.med.univ.