Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Evaluierung zweier APC Resistenz Assays im Vergleich zur genetischen Testmethode  
 Einführung: APC Resistenz ist ein labormedizinischer Phänotyp, der durch eine herabgesetzte antikoagulatorische Reaktion auf Zugabe von aktiviertem Protein C (APC) charakterisiert ist. In den allermeisten Fällen ist sie bedingt durch eine Mu-tation auf dem Faktor V Gen (FVLEIDEN), welche einen Austausch von Arginin zu Glutamin an Position 506 des Faktor V Moleküls zur Folge hat. Dadurch wird eine Schnittstelle von APC auf Faktor V eliminiert und die Inaktivierung von aktiviertem Faktor V wird gestört. Innerhalb der kaukasischen Bevölkerung ist die APC Resis-tenz die häufigste Ursache für eine genetisch bedingte Thrombophilie. Bei hetero-zygoten Trägern der FVLEIDEN Mutation ist das thrombotische Risiko etwa 2- bis 8- fach erhöht, bei homozygoten 20- bis 50-fach. Daher ist die labormedizinische Be-stimmung der APC Resistenz und der FVLEIDEN Mutation von großer klinischer Be-deutung. Als Goldstandard gilt die direkte Erfassung der Mutation mittels PCR Me-thoden. Diese sind teuer und zeitintensiv, weshalb die Etablierung funktioneller APC Resistenz Tests angestrebt wird. Das Ziel dieser Studie ist die Evaluierung zweier funktioneller APC Resistenz Tests hinsichtlich ihrer diagnostischen Wertigkeit im Vergleich zur genetischen Bestimmungsmethode.

Material und Methoden: Die Daten von 3086 Patienten, die ein Thrombophilie Screening durchlaufen haben, wurden statistisch ausgewertet. Alle Patienten waren genetisch getestet worden, dazu entweder mit einem APTT-basierten funktionellen Test (Zweitgenerationentest), mit einem PT-basierten Test (Drittgenerationentest) oder mit beiden. Die Cut-off Werte, deskriptive Statistiken und diagnostische Parameter wurden berechnet.

Resultate: Der Drittgenerationentest zeigte hohe Sensitivität und Spezifität in der Unterscheidung zwischen Wildtyp-Trägern und Heterozygoten (0.997 und 1.0) und zwischen Heterozygoten und Homozygoten (1.0 und 0.994). Die Cut-off Werte waren klar definierbar. Der Zweitgenerationentest zeigte geringere diagnostische Sicherheit (Sensitivität 0.973, Spezifität 0.989).

Diskussion: Der Drittgenerationentest ist sehr gut als Screeningtest für die APC Resistenz geeignet und kann die Notwendigkeit für die kostspieligere genetische Testmethode reduzieren. Falsch klassifizierte Proben waren großteils zusätzlichen Mutationen auf dem Faktor V Gen zuzuordnen.

 
   
 56
 2015  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Michaelis, Simon
Betreuende Einrichtung / Studium
  Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Mangge, Harald; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Prueller, Florian; Dr.