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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Charakterisierung der Darm- und Hautmikrobiota bei Melanompatienten und -patientinnen, die mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren behandelt werden: Pilotstudie  
 Einleitung:
Rezente vorklinische und klinische Studien haben den Einfluss des Darmmikrobioms auf die therapeutische Wirksamkeit von Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICIs) als palliative Therapie bei Patient(inn)en mit fortgeschrittenen Melanom beschrieben. Wir untersuchten in einem ‚real world setting‘ (1) Veränderungen in der Mund-, Haut- und Darmmikrobiota unter adjuvanter und palliativer ICI-Therapie bei Patient(inn)en mit fortgeschrittenem Melanom, (2) Unterschiede zwischen Mikrobengemeinschaften von ICI-Respondern und Nicht-Respondern, sowie (3) strukturelle Veränderungen der Darmmikrobiota von Patient(inn)en, die höhergradigen immunvermittelte Nebenwirkungen entwickelten.
Methoden:
Wir rekrutierten von November 2019 bis Dezember 2020 zwei verschiedene Kohorten: A) Patient(inn)en mit neu diagnostiziertem Melanom (Stadien III/IV) vor Beginn einer adjuvanten/palliativen ICI-Therapie und B) Patient(inn)en, die nach Abschluss einer adjuvanten/palliativen ICI-Therapie (Stadien III/IV) in klinischer Remission waren. Haut-, Mundabstrich- und Stuhlproben wurden vor und 12 Wochen nach ICI-Therapiebeginn gesammelt (Kohorte A), sowie bei einer Routine-Nachsorge (Kohorte B). Patientenfragebögen zu Ernährung und Juckreiz wurden erhoben. 16SrRNA-Gensequenzierung wurde verwendet, um Diversität und taxonomische Charakterisierung des Mikrobioms durchzuführen. Wilcoxon-Rank-Tests und t-Tests wurden verwendet, um mikrobielle Diversität und Häufigkeit im Laufe der Zeit zu vergleichen.
Ergebnisse:
In Kohorte A war die bakterielle Diversität von Darm- und Mundmikrobiom vor und 12 Wochen nach Einführung von ICI-Therapie vergleichbar. Die Zusammensetzung der Hautmikrobiota verschob sich unter ICI-Therapie, Campylobacter und Faecalibacterium waren 12 Wochen nach Therapiebeginn signifikant häufiger vertreten. Im Darmmikrobiom konnten wir mehrere Bakterientaxa (Parabacteroides (Tannerellaceae), Odoribacter (Marinifilaceae) und Alphaproteobacteria) identifizieren, die mit Therapieansprechen assoziiert sind. Non-Responder der Kohorte A hatten signifikant mehr Enterococcaceae und Faecalitalea in ihrem Darmmikrobiom als Patient(inn)en der Kohorte B (langfristige Remission), die mehr Dorea aufwiesen.
Patient(inn)en mit höhergradigen immunvermittelten Nebenwirkungen (≥Grad 3) wiesen signifikant mehr Barnesiellaceae, Rikenellaceae, Parasutterella und Ruminococcaceae NK4A214 in ihren Stuhlproben auf.
Schlussfolgerungen:
Diese Erkenntnisse könnten nützlich sein, um neue Biomarker zu ermitteln, mit denen sich das Ansprechen auf ICI vorhersagen oder verbessern und schwere Nebenwirkungen verhindern lassen. Zum ersten Mal konnten Veränderungen im Hautmikrobiom unter ICI Therapie beschrieben werden. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Rolle der Darmund Hautmikrobiota und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Nebenwirkungen nach der Einführung von ICIs zu verstehen.  
 Melanom, Mikrobiom, Immun-Checkpoint-Inhibitoren  
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Filippova, Taissia
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Rainer, Barbara; Dr.med.univ.
  Richtig, Erika; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.