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Bibliografische Informationen
Titel
Retrospektive Bewertung von LVSI in Stadium I endometrioiden Adenokarzinomen des Uterus unter Verwendung von digitaler Pathologie
Kurzfassung
Hintergrund: im Vergleich zu nicht-endometrioiden histologischen Typen, sind endometrioide Adenokarzinome des Uterus meistens mit einer guten Prognose assoziiert und werden vorwiegend chirurgisch therapiert. Jedoch beeinflussen Stadium, Grading und verschiedene andere unabhängige Prognosefaktoren das Outcome. Einer dieser Faktoren ist die Lymphovaskuläreinvasion (LVSI), welche ein bekannter negativer Prognosefaktor in endometrioiden Endometriumkarzinomen ist und die Therapie beeinflusst. Aufgrund der prognostischen und therapeutischen Wichtigkeit legen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die ESGO/ESTRO/ESP Leitlinien Kriterien für die Evaluierung und Interpretation von LVSI dar. Unter Verwendung eines dreistufigen Klassifikationssystems (keine LVSI, fokale LVSI, substantielle LVSI), geben sie an, dass ausschließlich substantielle LVSI (definiert als 5 oder mehr LVSI) eine prognostische Signifikanz hat, wohingegen fokale LVSI (definiert als <5 LVSI) keine hat. Erst vor kurzem wurde die substantielle LVSI in die aktuelle Version der FIGO-Stadien (2023) aufgenommen. Die ESGO/ESTRO/ESP Leitlinien sind die einzigen die auch zwischen unifokaler und multifokaler LVSI differenzieren, wobei die letztere automatisch als substantiell gewertet wird. Wir untersuchten in einer retrospektiven Studie die vielen Aspekte der LVSI, evaluierten die Anzahl, räumliche Verteilung und Tiefe der LVSI und setzten sie in Bezug auf das klinische Outcome.
Methodik: alle zwischen den Jahren 2004 und 2018 diagnostizierten endometrioiden Endometriumkarzinome mit N0, L1, FIGO-Stadium I und G1-G3 wurden eingeschlossen. Weiters wurden die klinischen Daten bezüglich Rezidivs und Todesfall dokumentiert. In Summe wurden 25 geeignete Fälle ausgehoben und analysiert. Alle Tumorschnitte wurden eingescannt und mit Hilfe von QuPath wurden alle LVSI markiert und konnten für weitere Berechnungen verwendet werden. Die Gesamtzahl an LVSI wurde für jeden einzelnen Fall gezählt. Weiters wurde untersucht, ob eine Tendenz zur Anordnung in Clustern (Fokus) vorliegt. Verschiedene Clusterdurchmesser (0,5mm, 1mm, 2mm, 3mm, 4mm,) wurden getestet und die Anzahl von Clustern pro Fall wurde dokumentiert. Die Beziehung zwischen der Anzahl von Clustern und dem Rezidiv und den Todesfällen wurde untersucht. Ebenso wurde die Beziehung zwischen einer tiefen Lokalisation von LVSI und dem Outcome untersucht.
Resultate: In dieser Studie konnte beobachtet werden, dass substantielle und diffuse LVSI ein höheres Risiko für Rezidiv und eine erhöhte Mortalität haben, im Vergleich zu fokaler LVSI. Ebenso konnte die Grenze von 5 LVSI als geeignet verifiziert werden. Weiters fanden wir, dass Unifokalität, definiert als das Vorhandensein eines einzelnen Fokus mit <5 LVSI, nicht mit einem schlechterem Outcome assoziiert ist, da Rezidive und Todesfälle nur in Fällen mit Multifokalität beobachtet wurden, wobei der Großteil der Fälle auch mindestens 5 LVSI in Summe hat. Es war nicht möglich, aufgrund der niedrigen Anzahl an Grenzfällen mit Bifokalität und geringer Anzahl an LVSI in Summe, in unserer Kohorte zu beweisen, dass eine multifokale Verteilung von LVSI automatisch mit einem erhöhten Risiko zusammenhängt. Weiters konnten wir einen starken Zusammenhang zwischen tiefer Lokalisation von LVSI im Myometrium und negativem Outcome nachweisen.
Conclusio: in dieser Arbeit konnte bewiesen werden, dass nur substantielle LVSI eine wichtige Rolle in der Prognose besitzt und die in den internationalen Leitlinien gebräuchliche Grenze passend ist, um zwischen fokaler und substantieller LVSI zu differenzieren. Der Einsatz von digitaler Pathologie konnte sich als besonders nützlich beweisen, um LVSI zu untersuchen und sollte auch in zukünftigen Studien mit einer größeren Fallzahl eingesetzt werden, um Multifokalität und den prognostischen Wert zu untersuchen, da es aufgrund der kleinen Kohorte nicht möglich war den Einfluss zu bestimmen. Die tiefe Lokalisation von LVSI im Myometrium war ein starker Indikator für ein herabgesetztes Überleben in unserer Studie und sollte in weiteren Studien untersucht werden.
Schlagwörter
LVSI, Endometriumkarzinom
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2024
Volltext
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Weber, Saskia
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Diagnostik & Forschungsinstitut für Pathologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Abete, Luca; Univ. FA Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Regitnig, Peter; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
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