| LPC 16:0 ist als Modulator der eNOS Synthese, NO Produktion und als Hemmer und Förderer der Endothel-abhängigen Gefäßrelaxation bekannt. Im Gegensatz dazu ist wenig über die Funktion ungesättigter LPC-Spezies in diesem Zusammenhang bekannt. In Vorgängerstudien konnte gezeigt werden, dass die Fähigkeit der LPC Spezies 16:0, 18:1, 18:2 und 20:4 zur Induktion der Produktion von endothelialem Prostacyclin, Interleukin-8 und Cyclooxigenase 2 sich je nach Länger der Seitenkette und Sättigungsgrades unterschied. Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit Seitenketten-spezifischen Effekten der LPC Spezies 16:0, 18:1, 18:2, und 20:4 auf die Funktion von eNOS und die Bioverfügbarkeit von NO in der endothelialen EA.hy 926 Zelllinie. Die Zellen wurden akut mit 60µm LPC Spezies in Medium mit 5% FBS behandelt, wonach eNOS Phosphorylierung, Dimer Bildung und Aktivität, und sowohl Nitrit Mengen und ROS Bildung als auch NO Bioverfügbarkeit mittels funktioneller ex vivo Bioassays gemessen wurden. Obwohl sich die eNOS Phosphorylierung unter den verschiedenen LPC Spezies zu den untersuchten Zeitpunkten nicht unterschied, war die Dimer zu Monomer Ratio nach 15-minütiger Behandlung mit LPC 16:0 und 18:1 und nach 1-stündiger Behandlung mit LPC 16:0, 18:1 und 18:2 verringert. Diese Verringerung der Dimerisierung zeigte jedoch keinen Einfluss auf die eNOS Aktivität. Verringerte Nitrit Produktion zeigte sich nach 15 Minuten, jedoch resultierte nur die Behandlung mit LPC 18:1 in einem statistisch signifikanten Rückgang. Weiters zeigte sich eine signifikante intrazelluläre ROS Produktion nach einer 15-minütigen Behandlung mit LPC 16:0 und 18:1, jedoch nicht nach Behandlung mit 18:2 und 20:4. Die 1-stündige Behandlung führte zu keiner signifikanten ROS Produktion. Die durch LPC 16:0 hervorgerufene ROS Produktion war durch NADPH Inhibition zu unterbinden, fand sich vor allem im Bereich der Mitochondrien und setzte sich vor allem aus Superoxid und anderen ROS, mit größter Wahrscheinlichkeit Peroxid, zusammen. Im Gegensatz dazu, zeigte sich die durch LPC 18:1 induzierbare ROS Produktion durch NADPH, eNOS, Xanthin Oxidase und COX Inhibitoren hemmbar und trat vor allem im Bereich der Mitochondrien und des Zytoplasmas auf. Intra- und extrazelluläres Superoxid waren die hier produzierten ROS. Der durch die Zugabe von LPC 18:1 hervorgerufene Rückgang in der Nitrit Produktion konnte durch den Superoxid Dismutase Hemmer Tiron verhindert werden. Die ex vivo Bio-Assay Experimente mit murinen Aortenringen zeigten eine deutliche Abnahme der NO Bioverfügbarkeit sowie der Endothelium-abhängigen Vasodilatation hervorgerufen durch LPC 18:1. Diese nachteiligen Effekte von LPC 18:1 waren wiederum durch Tiron verhinderbar. Die in dieser Arbeit aufgezeigten Erkenntnisse führen LPC 18:1 als eine mögliche Ursache vaskulärer Dysfunktion ins Treffen und zeigen seine mögliche Rolle in Personen mit pathologisch erhöhten LPC Spiegeln auf. |