| Die Leitstellendisponenten der Landesleitstelle des Österreichischen Roten Kreuzes, Landesverband Steiermark, entscheiden tagtäglich über die Notwendigkeit eines Notarzteinsatzes. Im Großraum der Landeshauptstadt Graz bekommen sie von den Notfallteams eine Rückmeldung über den Einsatz selbst und dessen Notwendigkeit. Diese Rückmeldungen werden mit der Datenbank der Leitstelle verknüpft und zwecks Auswertung in eine temporäre übertragen. Im Rahmen dieser Arbeit kamen 10.463 Einsätze zur Auswertung, bei denen sich der Leitstellendisponent aufgrund des Telefongesprächs für den Einsatz eines Notfallrettungsmittels entschieden hatte. Rund drei von vier Einsätzen (75,4%) werden von den eingesetzten Medizinern als korrekt indiziert betrachtet. Es scheint sowohl einen Einfluss der Ausbildung (Mediziner entscheiden öfters korrekt als Notfallsanitäter, die wiederum öfters richtig liegen als Rettungssanitäter), als auch der Erfahrung im Notarztrettungsdienst (Disponenten, die selbst auf einem Notarztrettungmittel tätig sind liegen öfters richtig als jene, die nur auf normalen Rettungswägen aktiv sind) zu geben jedoch sind die Unterschiede zwischen dem Maximalwert von 77,5% korrekten Entscheidungen und dem Minimum von 74,2% gering. Ein Unterschied zwischen hauptberuflichem und ehrenamtlichem Leitstellenpersonal scheint nicht zu bestehen, ebenso scheint es keinen Zusammenhang mit der Anzahl an disponierten Notfalleinsätzen zu geben. Hingegen kommt es zu einer signifikanten Verbesserung der Entscheidungsqualität in den ersten fünf Jahren der Leitstellentätigkeit. Verglichen mit den Mitarbeitern im Fahrdienst sind die Leitstellendisponenten der Landesleitstelle überdurchschnittlich gut ausgebildet und auch überdurchschnittlich oft auf einem Notfallrettungsmittel tätig. Auch die vorgeschriebene Zeitspanne von zwei Jahren Erfahrung im Rettungsdienst wird beim derzeitigen Kollektiv mit einem Median von 5,3 Jahren deutlich überschritten. Auch wenn die Unterschiede der Dispositionsqualität zwischen den einzelnen Kategorien von Leitstellendisponenten nur sehr gering sind, kann man aber davon ausgehen, dass eine Leitstelle von Mitarbeitern nur profitieren kann, die hoch qualifiziert sind und ausreichend Erfahrung aus dem Notfallrettungsdienst mitbringen. |
