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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Einfluss des Invasionsverhaltens des duktalen Adenokarzinoms des Pankreas auf Lokal- und Fernmetastasierung  
 Hintergrund

Das Pankreaskarzinom stellt einen hochaggressiven Tumor mit nach wie vor schlechtem Langzeitüberleben dar. Nervenscheiden-, Lymphgefäß- und Blutgefäßeinbrüche sowie die Anzahl der tumorbefallenen Lymphknoten und der Status des Resektatrands sind als prognostische Faktoren beschrieben. Es ist jedoch nicht bekannt welche exakte Anzahl der zuvor genannten Invasionen einen Einfluss auf das tumorfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben hat. Das Ziel dieser Studie war es daher festzustellen, welchen Einfluss die Anzahl an Nervenscheiden-, Lymphgefäß- und Blutgefäßeinbrüche sowie die Tumorentfernung zum Resektatrand auf das tumorfreie Überleben und Gesamtüberleben hat. Zudem sollte der prognostische Wert von diesen und weiteren histologischen und klinischen Faktoren für das tumorfreie Überleben und Gesamtüberleben bestimmt werden.

Methoden

Es erfolgte eine retrospektive histopathologische Auswertung von 88 vollständigen Operationspräparaten von Patienten mit duktalem Adenokarzinom des Pankreaskopfes, welche nach Whipple (klassisch oder pyloruserhaltend) reseziert worden waren. Für jeden Fall wurden Lymphgefäß- und Blutgefäßeinbrüche, sowie Nervenscheideninfiltrationen und die Distanz des Tumors zu den Resektaträndern ermittelt. Zusätzlich wurde der Einfluss von demografischen Daten, Komorbiditäten, perioperativen Parametern und weiteren histopathologischen Eigenschaften auf das tumorfreie Überleben und Gesamtüberleben evaluiert.

Ergebnisse

Die isolierte Betrachtung der Invasionstypen mit der Kaplan Meier Analyse ergab für ≥ 30 Nervenscheideneinbrüche sowie für Lymphgefäß- und Blutgefäßinvasion ein reduziertes tumorfreies Überleben und Gesamtüberleben, wohingegen ein tumorfreier Resektatrand von mehr oder weniger als 1mm keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich des Outcomes ergab.
Für das tumorfreie Gesamtüberleben stellten sich in der univariaten Cox-Regression folgende Parameter als prognostische Faktoren heraus: Histopathologisches Grading, ≥ 30 Nervenscheideninfiltrationen, Lymphgefäßinvasion, Blutgefäßinvasion, Lymphknotenmetastasen, das Verhältnis von resezierten zu krebsbefallenen Lymphknoten (LNR) sowie präoperative Symptome und intraoperative Vasopressorapplikation. Die multivariate Cox-Regression ermittelte histopathologisches Grading, die LNR und präoperative Symptome (Gewichtsverlust und Pankreatitis) als Prädiktoren für das Auftreten eines Rezidivs.
Für das Gesamtüberleben erwiesen sich dieselben histologischen und ähnliche klinische Parameter sowie der Charlson Comorbidity Index als Prädiktoren. Die multivariate Cox-Regression konnte allerdings lediglich Blutgefäßinvasion, das Lymphknotenverhältnis (>0.2), und präoperative Symptomatik als unabhängige Prädiktoren des Gesamtüberlebens feststellen.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse zeigen, dass sich tumorfreies Überleben und das Gesamtüberleben von Patienten mit duktalem Adenokarzinom des Pankreaskopfes am besten durch eine Kombination von histologischen und klinischen Parametern abschätzen lassen. Durch die gründliche Untersuchung des gesamten Operationspräparats kann eine präzise Einschätzung des Krankheitsverlaufs anhand der Prädiktoren histopathologisches Grading, ≥ 30 Nervenscheideninfiltrationen sowie Blutgefäßinvasion erfolgen.
 
   
 
 2018  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hoyler, Marc Steffen
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Pathologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Lackner, Karoline; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Marsoner, Katharina; Dr.med.univ.