| ZIELE & HINTERGRUND: Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) kann zu nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH), Leberfibrose und Zirrhose führen, welche ihrerseits Risikofaktoren für Leberzellkarzinome darstellen. Vor allem in den letzten Jahrzehnten entwickelte sich NAFLD zu einer weitverbreiteten Volkskrankheit. Die bisher entwickelten histopathologischen Scoringsysteme unterliegen zum Teil großen intra- als auch inter-observer Variationen, welche durch das Hinzuziehen computergestützter Analyseverfahren verringert werden könnten. METHODEN: Leberbiopsien von 41 Patienten mit nicht-zirrhotischer NASH (rekrutiert durch die Leberklinik der University of Virginia) wurden mithilfe von Definiens™ Tissue Studio V3.51 digital analysiert, um deren Fettgehalt, als auch den Grad ihrer Fibrosierung zu messen. Die Ergebnisse der digitalen Bildanalyse wurden sowohl mit histologischen Scoringsystemen, als auch mit Magnetresonanz-Messmethoden verglichen. ERGEBNISSE: Für die Lebersteatose konnte die digitale Bildanalyse eine bessere Korrelation (r = 0,794 ; p < 0,001) zum Goldstandard (Magnetresonanz-Modifikation nach Dixon) erreichen, als das semiquantitative, histologische Scoring (ρ = 0,704 ; p ≤ 0,001). Für die Fibrose hingegen konnte nur mit einem der beiden Histologen, welche die semiquantitative Befundung durchgeführt hatten, eine Übereinstimmung im Sinne einer signifikanten Korrelation (ρ = 0,517 ; p ≤ 0,01) gefunden werden. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die digitale Bildanalyse vermag präzise Aussagen über die Menge an steatotisch veränderten Leberzellen und Fibrosegewebe innerhalb eines Biopsiezylinders zu treffen und unterliegt augenscheinlich eher geringen intra-observer Variationen. Allerdings ist es bisher nicht möglich, mit dieser Methode weitere wichtige Informationen wie die Aktivität der Erkrankung zu messen, weshalb sie die Arbeit eines geschulten Histopathologen niemals zu ersetzen, allenfalls jedoch zu bereichern imstande sein kann. |