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Bibliografische Informationen
 Endotheliale Dysfunktion: Überblick und aktueller Ausblick in der Entstehung von Präeklampsie  
 Einleitung: Präeklampsie ist eine multisystemische Erkrankung, die definiert wird durch erhöhten Blutdruck über 140/90 mmHg und Proteinurie oder andere Organmanifestationen. Obwohl Präeklampsie weltweit eine der häufigsten Ursachen für mütterliche und fetale Morbidität und Mortalität ist, ist die Entstehung noch weitgehend unklar. Plazentare Maladapdation und gestörtes Remodelling von den Spiralarterien verursachen reduzierte uteroplazentare Perfusion (RUPP). Daraus resultiert plazentare Ischämie, die wiederum das Freisetzen von bioaktiven Faktoren stimuliert. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht zwischen pro- und anti-angiogenen Faktoren. Zudem wird eine entzündliche Reaktion und oxidativer Stress getriggert, und folglich endotheliale Schädigung und Dysfunktion. Folglich entsteht eine generalisierte Endotheliose in systemischen, hepatischen, renalen und zerebralen Blutgefäßen, die das Gleichgewicht zwischen Vasokonstriktoren und Vasodiladatoren stört und mitbeteiligt ist, an der Entstehung von Hypertonie. Abschließend ist die Pathogenese von Präeklampsie ein multifaktorielles Geschehen, dessen Verständnis wichtig für Prävention, Diagnose und Therapieoptionen in der Zukunft ist, da diese zu diesem Zeitpunkt noch sehr limitiert sind.
Die Ziele dieser Arbeit: Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die neuesten Erkenntnisse bezüglich der Pathogenese von Präeklampsie, in besonderer Hinsicht auf endotheliale Dysfunktion und Hypertonie, zu geben.
Methoden: Es wurde eine systematische Literaturrecherche bezüglich endothelialer Dysfunktion in prä-eklamptischen Patientinnen durchgeführt. Es wurden nur Publikationen der letzten fünf Jahre inkludiert, um den Fokus wirklich auf die neuesten Entwicklungen zu legen.
Ergebnisse: Die Literatursuche ergab 903 Artikel, von denen 40 die Einschlusskriterien erfüllten und ausgewählt wurden.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren in der Entstehung von Präeklampsie: RUPP ändert die Freisetzung von bioaktiven Faktoren wie zum Beispiel sFlt-1, VEGF, PlGF und auch CAMs, wodurch ein Ungleichgewicht zwischen pro- und anti-angiogenen Substanzen führt. Zusätzlich werden proinflammatorische Cytokine, wie CRP und Interleukine, und ROS freigesetzt, die das Endothel, glatte Muskelzellen und die Glykokalix schädigen. Weiters haben Studien gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit von NO erniedrigt ist und die Vasodilatation beeinträchtigt. Erhöhtes intrazelluläres Ca2+ stimuliert die Kontraktion von glatten Muskelzellen und erhöht die Vasokonstriktion somit weiter. Dyslipidämie und Veränderungen im Komplementsystem scheinen auch eine Rolle in der Pathophysiologie von Präeklampsie zu spielen. Neue Faktoren, die als mögliche Indikatoren für die Diagnose oder als therapeutische Targets dienen könnten, wurden entdeckt. Dazu gehören Lipocalin-2, sAxl, Galectin-3, microRNA und HtrA4. Die eingeschränkte Funktion von Matrixmetallproteinasen verursacht arterielle Verkalkung und inadäquates vaskuläres Remodelling, was zu Hypertonie führt. Ziele zukünftiger Forschungsarbeiten sollten eine Anpassung der Diagnosekriterien, neue therapeutische Targets, frühere Diagnose und bessere Prävention sein.
 
 Präeklampsie; Endotheliale Dysfunktion  
 
 2023  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Spielhofer, Michaela
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Goswami, Nandu; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.med.univ. MMedSci PhD.
  Cervar-Zivkovic, Mila; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.