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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Anwendung eines kombinierten Therapie-Konzeptes: Einfluss auf Schwangerschaftsverlauf und Outcome bei Patientinnen mit HELLP-Syndrom  
 Einleitung:
Das HELLP Syndrom (Hämolyse, erhöhte Leberwerte und Thrombozytopenie) gehört zu den schweren Schwangerschaftskomplikationen und ist mit hoher maternaler und kindlicher Morbidität verbunden. Es tritt in 0,2-0,8% der Schwangerschaften auf und kann derzeit nur durch die Entbindung kausal behandelt werden. Viele Studien zeigen einen positiven Effekt von hochdosierten Glukokortikoiden auf den Krankheitsverlauf und die Komplikationsrate in HELLP-Patientinnen. Zusätzlich dazu, zeigt sich die intravenöse Gabe von Magnesiumsulfat als wichtiger Faktor bei der Prophylaxe von Eklampsie. Glukokortikoidtherapie und Magnesiumadministration sind Teil unseres multimodalen Therapiekonzeptes für HELLP Syndrom, das wir mit dieser Studie evaluiert haben.
Methoden:
Zwischen 2005 und 2013 wurden von HELLP-Patientinnen der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Graz in die Studie eingeschlossen. In einer retrospektiven Studie wurde der Effekt von hochdosiertem Prednisolon auf den Krankheitsverlauf, Schwangerschaft das Kind untersucht. Die Daten wurden in absoluten Zahlen und Prozenten angegeben. Die statistische Analyse wurde mit SPSS durchgeführt wobei der Chi-Quadrat-Test, Fisher’s-Test, T-Test und ANOVA-Calculation verwendet wurden. Ein zweiseitiger P-Wert unter 0.05 wurde als significant angenommen.
Ergebnisse:
Wir haben 80 Frauen mit HELLP Syndrom in diesem Zeitraum gefunden (n=80), welche in drei Gruppen einzuteilen waren:
PRED hochdosiertes Prednisolon wurde ein bis dreimal verabreicht (n=50, 62.5%)
MIX bekamen mehr als drei Dosen, auch von unterschiedlichen Cortisonderivaten(n= 12, 15%)
NO, keine Glukokortikoidtherapie (n=18, 22.5%)
Tendenziell hatten Frauen in der PRED-Gruppe einen kürzeren Aufenthalt im Krankenhaus und eine kürzere Zeit auf der Intensivstation. Zusätzlich waren tendenziell weniger Kaiserschnitte und mehr vollständig druchgeführte Lungenreifebehandlungen in unserer Hauptgruppe zu vermerken.
Unabhängig von Cortison-Gruppen wurden die Patientinnen in Magnesium- und Kein-Magnesium-Gruppen eingeteilt:
MgPatientinnen mit intravenöser Magnesiumsulfat-Therapie
NoMgPatientinnen ohne intravenöser Magnesiumsulfat-Therapie
In der Magnesium-Gruppe war die Eklampsierate tendenziell niedriger als in der Gruppe, die kein Magnesium erhalten hat.
Zusammenfassung:
Unsere Studie konnte die bisherige Datenlage bestätigen, dass sich Magnesiumsulfat positiv auf die Eklampsierate auswirkt. Daraus folgernd stellt Magnesiumsulfat einen wichtigen Therapiansatz beim HELLP Syndrom dar. Auch wenn nicht statistisch signifikant, scheint eine hohchdosierte Prednisolontherapie sich positiv auf die Komplikationsrate und Krankheitsverlauf bei HELLP-Syndrom-Patentinnen auszuwirken. Wobei das konservative Management im multimodalen Kozept an einem tertiären
Zentrum erfolgen soll. Weitere größere prospektive Studien müssen folgen, um die hochdosierte Kortikosteroidtherapie als Teil dieses Therapie-Konzeptes zu evaluieren.  
 HELLP-Syndrom; Glukokortikoide; Magnesiumsulfat  
 
 2015  
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 Geburtshilfe
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Barthel, Christiane Sylvia
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Cervar-Zivkovic, Mila; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.