| Fragestellung: Faktor V-Leiden ist ein autosomal dominant vererbter Defekt der Gerinnungskaskade. Etwa 5 Prozent der normalen Population sind davon betroffen. Die Mutation ist in der heterozygoten Form mit einem fünf- bis zehnmal, in der homozygoten Form mit einem 50- bis 100mal höheren Thromboserisiko verbunden. Thromboembolien manifestieren sich häufig beim Vorliegen zusätzlicher Risikofaktoren, wie zum Beispiel während der Schwangerschaft. Ziel dieser Diplomarbeit war, abhängig von der Therapiemodalität das mütterliche und fetale Outcome bei Patienntinnen mit bekannter Faktor V Leiden-Mutation zu evaluieren. Patientinnen und Methoden: Diese Studie schließt 104 Patientinnen ein, die die Faktor V-Leiden Mutation aufweisen und in den Jahren zwischen 2006 und 2012 auf der Klinik für Geburtshilfe der medizinischen Universität Graz im Rahmen einer Schwangerschaft betreut und entbunden wurden. Es wurden zwei Gruppen gebildet. Gruppe 1 (n=82, 78,85%) inkludiert alle Patientinnen, die während der Schwangerschaft eine antithrombotische Prophylaxe erhielten und Gruppe 2 (n=22, 21,15%) enthält alle Patientinnen, die während der Schwangerschaft keine antithrombotische Therapie einnahmen. Des Weiteren wurde die Gruppe der behandelten Patientinnen abhängig von der Therapie in 3 Subgruppen unterteilt: (1) Patientinnen, die NMH erhielten (n = 78, 95,12%), (2) Patientinnen, die nur Aspirin erhielten(n = 1, 1,21%), und (3) Patientinnen, die diese beiden Antithrombotika (n = 3, 3,65%) einnahmen. Basierend auf Schwangerschaftskomplikationen, die erfasst wurden, wurde sowohl das mütterliche als auch das kindliche Outcome evaluiert. Ergebnisse: Gruppe 1: Mütterliches Outcome: 24 Patientinnen (29,27%) entwickelten Schwangerschaftskomplikationen, wobei die am häufigste vorkommende Schwangerschaftskomplikation die Präeklampsie war (n=5, 55,6%). Fetales Outcome: 8 Patientinnen (9,76%) erlitten eine IUWR, davon erhielten 5 (62,5%) NMH, eine wurde mit Aspirin behandelt und die restlichen 2 Patientinnen (25%) erhielten sowohl NMH als auch Aspirin als Prohylaxe. Gruppe 2: Mütterliche Outcome: 3 Patientinnen (13,64%) entwickelten Schwangerschaftskomplikationen, wobei nur der eine Fall des thromboembolischen Geschehens (33.37%) für diese Studie relevant war. Fetales Outcome: 3 Fälle (13,64%) fetaler Komplikationen wurden dokumentiert. IUFT erschien nur einmal (33,33%) und die restlichen 2 Fälle (66,67%) waren IUWR. Schlussfolgerung: Die Verabreichung von antithrombotischer Therapie hat zwar einen positiven Einfluss auf das Auftreten von mütterlicher Komplikationen, aber sie hat auch eine negative Auswirkung auf das Auftreten von fetaler Komplikationen. Um auf die eventuelle Notwendikeit einer Therapieanpassung bei Patientinnen mit bekannter Faktor V Leiden-Mutation hinzuweisen, wäre Durchführung weiterer Studien sinvoll. |