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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Schwangerschaftskomplikationen und neonatales Outcome bei erstmals in der Schwangerschaft diagnostiziertem, präexistentem Diabetes mellitus. Eine retrospektive Datenanalyse.  
 HINTERGRUND/ZIEL: Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) als auch Gestationsdiabetes (GDM) sind in den letzten Jahren stark im Zunehmen begriffen. Eine besonders gefährdete Subgruppe stellen dabei jene dar, deren Kohlehydratstoffwechsel bereits vor der Schwangerschaft kompromittiert war, dies jedoch erst, aufgrund der meist fehlenden Symptome, im Rahmen des oralen Glucose-Toleranz-Tests (oGTT) am Ende des zweiten Trimenons festgestellt wird, die sogenannte White B 0-Gruppe, charakterisiert durch einen präexistenten Gestationsdiabetes. Die dadurch über einen langen Zeitraum inadäquate Stoffwechselsituation der Betroffenen erhöht das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen und fetale Folgeerkrankungen signifikant. Die vorliegende Arbeit untersuchte die Schwangerschaftsverläufe sowie das fetale Outcome des an der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Graz betreuten Kollektivs der White B 0-Patientinnen. METHODEN: Diese retrospektive Analyse untersucht maternale und neonatale Outcomes von Frauen mit vorbestehendem, nicht diagnostiziertem T2DM (Studiengruppe) verglichen mit Outcomes nichtdiabetischer Frauen (Kontrollgruppe). Die Daten wurden aus dem Patientenregister der Diabetesambulanz der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Graz aus dem Jahren 2007 bis 2012 akquiriert. Es wurden jene Patientinnen erfasst, die an einem präexistenten Diabetes mellitus erkrankt waren und die vordefinierten Einschlusskriterien erfüllten (n = 33). Die Daten der Kontrollgruppe (n = 33) wurden altersentsprechend zur Studiengruppe gematcht (Median: 35 Jahre). Der Schwangerschafts- und Geburtsverlauf der Patientinnen wurde aus den hausinternen Datenbanken „Medocs“ und „PIA“ nachvollzogen. Die erhobenen Risikofaktoren, Komplikationen und Outcomes wurden anschließend mittels statistischer Methoden ausgewertet. RESULTATE: Eine signifikante Häufung betreffend des Geburtsmodus wurde in der White B 0-Gruppe für die primäre Sectio caesarea (PSC; p=0.002) beobachtet. Innerhalb der Studiengruppe kam es signifikant öfter zu Schulterdystokien (p=0.033). Erwähnenswert auch der statistisch hoch-signifikante Zusammenhang zwischen der Gruppe der Erkrankten und dem Body-Mass-Index (BMI; p<0.001). Sowohl Schwangerschafts-induzierte Hypertonie (SIH) als auch das Auftreten eines Polyhydramnions wurden signifikant öfter bei Patientinnen der Studiengruppe beobachtet (p=0.024 bzw. p=0.030). Die Anzahl vorheriger Schwangerschaften war ebenfalls in der Studiengruppe höher als in der Kontrollgruppe (p=0.007, Median 3 vs. 2). Die Entbindung erfolgte in der Studiengruppe (p<0.001) signifikant früher. Jeweils ein intrauteriner Fruchttod und ein letaler Ausgang aufgrund multipler fetaler Malformationen wurden in der Studiengruppe dokumentiert. In anderen Zielgrößen wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen beobachtet, die Größen- und Gewichts-bezogenen Parameter sowie die postpartal erhobenen Serum-Parameter wie Nabelschnur-Insulin (NSI) und Nabelschnur-c-Peptid (NScP) zeigten keine signifikanten Unterschiede, was auf die Therapiemaßnahmen innerhalb der White B 0-Gruppe zurückgeführt wird. DISKUSSION: Die in verschiedenen Studien beobachtete, generelle Risikoerhöhung für diverse Komplikationen im Rahmen eines präexistenten Gestationsdiabetes konnte auch für das Kollektiv der betreuten White B 0-Patientinnen nachvollzogen werden. Es gab auch innerhalb dieses Kollektivs eine Erhöhung der PSC, in der Anzahl von Schulterdystokien, von SIH und eines Polyhydramnions. Außerdem wurde ein früherer Entbindungszeitpunkt der Kinder innerhalb der Studiengruppe beobachtet. Als mögliche Ursache für die Entwicklung eines präexistenten GDM wird für dieses Studienkollektiv die höhere Anzahl an vorherigen Schwangerschaften und der damit einhergehende erhöhte BMI aufgrund der fehlenden Gewichtsabnahme nach den Schwangerschaften in Betracht gezogen.  
 präexistenter Gestationsdiabetes; White B 0; Schwangerschaftskomplikation; oraler Glucose-Toleranztest; Adipositas;  
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 2014  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Buchinger, Katharina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Magnet, Eva Maria Sieglinde; Dr.med.univ.
  Cervar-Zivkovic, Mila; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.