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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Einfluss von ITS PCR und Sequenzierung auf die antifungale Therapie bei Patienten mit Verdacht auf invasive Pilzerkrankungen  
 Hintergrund
Während der letzten Jahrzehnte hat die Morbidität und Mortalität von invasiven Pilzinfektionen stark zugenommen. Besonders betroffen sind vor allem immunsupprimierte Patient*innen auf den Intensivstationen (1). Die Diagnostik von Pilzinfektionen ist eine große Herausforderung, weshalb diese oft erst spät erkannt werden und antifungale Therapie dadurch verzögert eingesetzt wird (2). Die Rolle von neuen molekularbiologischen Methoden wie ITS PCR und Sequenzierung in der Diagnostik von Pilzinfektionen und die Auswirkung dieser Technologien auf die antifungale Therapie ist bisher wenig untersucht.

Methoden
Die klinischen Daten der Patient*innen wurden aus dem Datenmanagementsystem „Medocs“ entnommen. Pilzinfektion wurden anhand der EORTC/MSG Kriterien beurteilt (3). Der Einfluss der ITS PCR und Sequenzierungsergebnisse auf die antifungale Therapie wurde anhand der in Fieberkurven und elektronisch dokumentierten Einträgen untersucht. Weiters wurden die Ergebnisse der ITS PCR mit den Ergebnissen der Pilzkultur und Mikroskopie verglichen.

Resultate
Es wurden 71 Patient*innen mit insgesamt 81 Proben in die Studie eingeschlossen (vier Patient*innen hatten 2 Proben und drei Patient*innen hatten 3 Proben). Proben aus dem Respirationstrakt wurden am häufigsten untersucht (20 Proben waren aus Lungengewebe, 8 Proben aus BAL Flüssigkeit). Insgesamt war die ITS PCR in 52% der Fälle positiv (n=42), ein positives Ergebnis in sowohl Kultur als auch ITS PCR lag in 24% der Fälle vor (n=19). Der gleiche Pilz wurde in 14 dieser 19 übereinstimmenden Fälle gefunden. Die ITS Sequenzierung bestätigte eine bereits eingeleitete antifungale Therapie in 19/71 Patient*innen (27%), führte zu einer Änderung der antifungalen Therapie bei 11/71 Patient*innen (15%) oder unterstützte die Entscheidung keine antifungale Therapie einzuleiten (34/71 Patient*innen; 48%). Bei 7 von 71 Patient*innen lag das ITS Sequenzierungsergebnis post mortem vor.


Konklusion
Das ITS Sequenzierungsergebnis führte bei einem relevanten Anteil der Patient*innen zu einer Änderung der antifungalen Therapie, während bei der Mehrzahl der Patient*innen die antifungale Therapiestrategie bestätigt wurde. Die ITS Sequenzierung ist daher neben anderen diagnostischen Methoden ein wichtiger Baustein in der Pilzdiagnostik und der davon abgeleiteten Pilztherapie.
 
   
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Günter, Sara Michele
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Krause, Robert; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Gorkiewicz, Gregor; Univ.-Prof. Dr.med.univ.