| Hantavirusinfektionen zählen zu den neu aufkommenden Zoonosen und können zwei verschiedene Krankheitsbilder im Menschen auslösen. Die erste Form, Hantavirales Kardiopulmonales Syndrom (Hantavirus Cardiopulmonary Syndrome, HCPS), ist in Amerika verbreitet während das Härmorrhagische Fieber mit nephrotischem Syndrom (Haemorrhagic fever with renal syndrome, HFRS) in Asien und Europa vorkommt. Die Fallzahlen sind weltweit steigend und sowohl neue Viren als auch neue Verbreitungsgebiete werden regelmäßig identifiziert. Die Übertragung des Virus auf den Menschen findet vornehmlich über aerosolierte Partikel aus Mäuseexkrementen statt. In Österreich waren bisher nur Puumala- und Tula-viren, als krankheitsauslösende Hantavirussubtypen verbreitet, allerdings wurde 2011 von einem Fall einer vermutlich autochthon erworbenen Dobrava-Belgrad-virusinfektion berichtet, ein Stamm der davor nicht im Land zu zirkulieren schien. Genannter Typ verursacht einen meist schwereren Krankheitsverlauf, mit Fatalitätsraten von bis zu 12 %. Sein Wirtstier, die Gelbhalsmaus ist in Österreich weit verbreitet. Um die Präsenz des Dobrava-Virus in der Steiermark nachzuweisen, wurden Mäuse im vermeintlichen Ansteckungsgebiet gefangen und diese anschließend mittels RT-PCR auf Hantavirus-RNA untersucht. Obwohl in keiner der untersuchten Mäuse das Dobrava-Belgrad Virus gefunden werden konnte, darf die Verbreitung dieses gefährlichen Typs nicht als ausgeschlossen betrachtet werden, weshalb Ärzte in gegebenem Fall jedenfalls an eine solche Infektion denken sollten. Die vorliegende Diplomarbeit beinhaltet eine Zusammenfassung des aktuellen Wissens über Hantaviren im Allgemeinen, den Dobrava-Belgrad-Stamm im Speziellen sowie den Fallbericht und unser Projekt zur Untersuchung möglicher Existenz der genannten Hantavirusvariante in steirischen Mäusen. |