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Bibliografische Informationen
 PCR bestätigte Influenza A H1N1 In Süd-Ost-Österreich, Saison 2009/2010: Epidemiologie, Labor und Folgen  
 Zusammenfassung

Ziel

Beginnend im Frühjahr 2009 verbreitete sich der neue pandemische Influenza A (H1N1) Virus von Mexiko ausgehend innerhalb kürzester Zeit weltweit, resultierend in Millionen von bestätigten Infektionen und über 18.000 Todesfällen. Die Pandemie unterschied sich deutlich von der saisonalen Influenza Erkrankung bezüglich der Epidemiologie. Die PCR erwies sich aufgrund der ausgesprochen niedrigen Sensitivität der vorhandenen Influenza Schnelltests als empfehlenswerteste Methode zur Diagnostik. Wir analysierten retrospektiv bestätigte Influenza A (H1N1) 2009 Fälle in Süd-Ost-Österreich und beschrieben Epidemiologie, klinische Ergebnisse, Laborwerte und Ergebnisse von hospitalisierten Personen.

Methoden

Es handelt sich um eine retrospektive Untersuchung von Patienten mit bestätigter Influenza A (H1N1) Infektion in Süd-Ost-Österreich. Teilnehmende Krankenhäuser waren das Universitätsklinikum Graz, sowie das LKH Leoben, LKH Bruck, LKH Judenburg, LKH Hörgas- Enzenbach, LKH Feldbach, LKH Deutschlandsberg, LKH Rottenmann, LKH Wagna LKH Bad Aussee und das LKH Graz-West. 624 Fälle wurden mittels PCR in einem Untersuchungszeitraum von 01.10.2009 bis 19.01.2010 diagnostiziert. Die PCR-Untersuchungen wurden am Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, Medizinische Universität Graz und am Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Medizinische Universität Graz durchgeführt. Anhand von vollständig dokumentierten Krankengeschichten wurden Daten von 197/624 Patienten (32%), welche in den teilnehmenden Krankenhäusern stationär oder ambulant vorstellig waren, erhoben. Die Daten von 402/624 (64%) der Patienten konnten aufgrund des fehlenden Zugangs im MEDOCS, der elektronischen Datenbank, nicht erhoben werden. In den meisten Fällen waren diese 402 Patienten ausschließlich im Niedergelassenen Bereich vorstellig.

3.3Resultate

Von 197 Fällen (117 Männer, 80 Frauen, mittleres Alter 25 Jahre) waren 17 Patienten (9%) in intensiv-medizinischer Behandlung, 132 (67%) wurden auf Normalstationen behandelt und 48 (24%) der Patienten wurden ambulant versorgt. Bei 1% der Patienten (2/197) war anamnestisch eine Impfung gegen den H1N1 Virus bekannt, wohingegen 99% nicht geimpft waren. Die Ergebnisse der Influenza Schnelltests (BinaxNow, Inverness Medical Maine, U.S.)) waren in den meisten Fällen falsch negativ (89%). Die Laborergebnisse unserer Studie ergaben in den meisten Fällen normale Leukozyten-Werte, Lymphozytopenie, erhöhte Laktatdehydrogenase-Werte, gesteigertes Kreatinin und CRP sowie erhöhte Werte von ALT, AST und GGT. In 65/197 (33%) der Fälle wurde eine antivirale Therapie verschrieben und im Großteil der Fälle (44/65,68%) wurde Oseltamivir innerhalb der ersten 48 Stunden verabreicht. Eine antibiotische Behandlung wurde in 88/197 (45%) der Fälle durchgeführt. In 51/197 der Fälle (26%) traten Komplikationen auf. 33/197 (17%) der Patienten entwickelten eine Pneumonie, davon in 8/33 der Fälle bakteriell und in 25/33 der Fälle viral durch H1N1 bedingt. 4/51 der Patienten entwickelten neurologische Komplikationen, 13/51 eine respiratorische Insuffizienz und 4/51 der Fälle entwickelten eine Bakteriämie/Fungämie. 5/197 der Patienten (2.5%) verstarben, 97% haben überlebt. Das mittlere Alter der der verstorbenen Patienten war 39.4 Jahre (von 15 bis 69 Jahren); 2 der verstorbenen Patienten hatten eine bekannte COPD.

3.4Zusammenfassung

Der Influenza A (H1N1) 2009 Virus verursachte eine Vielzahl von Krankenhausaufenthalten in dem von uns beschriebenen Zeitraum. Vergleichbar mit anderen Studien zeigte sich ein sehr niedriges mittleres Alter und eine erhöhte Anzahl an Infektionen der unteren Atemwege in Verbindung mit dem H1N1 Virus. Die evaluierten Laborergebnisse folgen den bisherigen Publikationen. Obwohl der Großteil der untersuchten Fälle einen milden Verlauf aufwies und die Mortalität vergleichbar niedrig war, waren schwere Fälle sowie fataler Ausgang auch unter gesunden jungen Erwachsenen anzutreffen.

 
 Influenza A H1N1; Österreich; 2009/2010; Epidemiologie; Labor; Folgen;  
 
 2011  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Tovilo, Kristina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Krause, Robert; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Hönigl, Martin; Dr.med.univ.