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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Das schwere Schädel-Hirn-Trauma bei Forstunfällen in der Steiermark. Eine retrospektive Untersuchung.  
 Hintergrund: Die Steiermark ist mit knapp einer Million Hektar Waldfläche das waldreichste Bundesland Österreichs, weshalb die Forstwirtschaft hier zu den wichtigsten Bereichen des primären Wirtschaftssektors zählt. Dabei befinden sich viele Waldflächen auf Hanglagen, was den Einsatz von Holzvollerntemaschinen erschwert und das manuelle Schlagen von Bäumen notwendig macht. Die dabei auftretenden Forstunfälle wurden bislang nicht auf epidemiologische und klinische Parameter hin untersucht. Das Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, wie häufig sich solche Unfälle ereignen, welche demographische Gruppe davon besonders betroffen ist, welche Verletzungsmuster sich dabei ereignen und welche Folgen die Betroffenen davontragen. Dabei wird der Fokus auf Schädel-Hirn-Traumata und deren neurochirurgische Versorgung gelegt.

Methodik: Die Daten wurden von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt Österreich (AUVA), dem österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) und der Steiermärkischen Krankenanstalten Gesellschaft (KAGes) zur Verfügung gestellt. Sie umfassen den Zeitraum 2008 bis 2024 und wurden auf verschiedene Parameter hin untersucht und statistisch ausgewertet. Dabei wurde ein deskriptiver Ansatz gewählt, um absolute und relative Häufigkeiten darzustellen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass sich durchschnittlich 29 Forstunfälle pro Jahr ereigneten, größtenteils Männer betroffen waren und das Durchschnittsalter 46 Jahre betrug. Etwa 17% der Betroffenen verstarben bereits am Unfallort. Bei den Patient*innen, die mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma an die Universitätsklinik Graz transportiert worden waren, konnten in 73% der Fälle Schädelfrakturen und in 84% der Fälle intrakranielle Blutungen diagnostiziert werden. Bei 82% wurde eine invasive Hirndruckmessung angelegt, bei 44% intrakranielle Hämatome entleert und bei 31% eine operative Rekonstruktion von Strukturen des Schädels vorgenommen. Die Patient*innen lagen im Durchschnitt 20 Tage auf einer Intensivstation und das mediane Outcome nach Glasgow-Outcome-Scale beträgt 4.

Schlussfolgerung: Insgesamt kann aus den Auswertungen abgeleitet werden, dass Forstunfälle zu gefährlichen Schädel-Hirn-Verletzungen führen können, die ausgedehnte Behandlungen, stationäre Aufenthalte und Langzeitfolgen nach sich ziehen. Die Fallzahlen nahmen in den letzten 15 Jahren nicht signifikant zu. Die erstmals in dieser Form erhobenen deskriptiven Statistiken bieten einen interessanten Ausgangspunkt für weiterführende Forschungsfragen.  
 Schädel-Hirn-Trauma;Forstunfall  
 
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 Neurochirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Rößler, Maximilian
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurochirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Unger, Frank; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.
  Pichlsberger, Melanie; Dr. med. univ.