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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Iatrogener Blutverlust nach schwerem SHT an der neurochirurgischen Intensivstation  
 Anämie ist ein häufiges Problem an Intensivstationen, das Ergebnis vieler verschiedener Faktoren und mit einem schlechten Outcome assoziiert. Eine häufig auftretende Form ist bedingt durch übermäßigen Blutverlust.
Aufgrund diagnostischer Notwendigkeit wird bei SHT-Patient*innen an der neurochirurgischen ICU täglich mehrmals Blut entnommen.
In dieser Arbeit ist die Menge des iatrogenen Blutverlustes anhand von Daten der letzten zehn Jahre ausgewertet worden. Es wurde bei allen Patient*innen, die ein schweres SHT erlitten haben und an der neurochirurgischen ICU am LKH Graz mindestens 21 Tage stationär waren, der tatsächliche Blutverlust durch Blutabnahmen, sowie relevante Größen zur Beschreibung eines anämischen Zustandsbildes erhoben. Bei den insgesamt 80 SHT-Patient*innen beträgt der mittlere tägliche Blutverlust durch Blutabnahmen ca. 25 ml. Bei Aufnahme beträgt der durchschnittliche Hb-Wert 10,8 g/dl, was laut Definition der WHO einer mittelschweren Anämie entspricht. Am Ende der 21 Tage nimmt der Hb-Wert im Mittel um ca. 1 g/dl (9,3%) ab. 28 Patient*innen (35% des Kollektivs) entwickeln während der 21 Tage mindestens an einem Tag den Zustand einer schweren Anämie, sprich einen Hb-Wert kleiner als 8 g/dl.
Es lässt sich keine Kausalität zwischen Blutabnahmen und dem Zustandsbild einer schweren Anämie nachweisen.
Blutabnahmen sind diagnostisch unersetzlich. Es sollte jedoch im Interesse einer jeden klinischen Abteilung liegen, das Management der Blutabnahmen kontrollieren zu wollen und diese nicht nur rein aus Gründen der Routine durchzuführen. Unnotwendige Blutabnahmen tragen nicht nur zu einer Anämie bei, sondern auch zu einem finanziellen Mehraufwand. Im Rahmen weiterer Arbeiten ist die Überlegung blutsparender Strategien möglich und sinnvoll.  
   
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kern, Christian Markus
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurochirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Unger, Frank; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.
  Holl, Etienne; Dr.med.univ.