| Einleitung
Das chronische Subduralhämatom ist ein häufiges Krankheitsbild mit steigender Inzidenz im höheren Lebensalter. Diese Arbeit soll das Outcome von über achtzigjährigen PatientInnen mit chronischem Subduralhämatom nach operativer Versorgung abhängig von patienten- und therapiespezifischen Faktoren zeigen.
Methoden
Aus den elektronischen Krankenakten der Universitätsklinik für Neurochirurgie Graz wurden die Datensätze von 215 PatientInnen über 80 Jahren (84,7 ± 3,6 a) mit chronischem Subduralhämatom und operativer Versorgung zwischen 01.01.2010 und 31.12.2016 analysiert. Die Faktoren akute Einblutung, Operations- und Anästhesietechnik, Leber- oder Nierenerkrankungen, Hämostase beeinflussende Medikation, neurologischer Zustand vor der OP und bei Entlassung, Tendenz des neurologischen Zustands und Notwendigkeit einer Revision wurden erhoben und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse
Bei Entlassung hatten 41,4% der PatientInnen ein gutes Outcome (Markwalder Grad 0 oder 1). 74,7% PatientInnen mit verbessertem neurologischen Zustand stehen 3,7% PatientInnen mit Verschlechterung und 2,3% perioperativ Verstorbenen gegenüber. Als Operationstechnik überwiegt die Bohrlochtrepanation, genauso wie die Allgemeinanästhesie als Anästhesietechnik. PatientInnen mit akuter Einblutung wurden signifikant häufiger kraniotomiert. Kraniotomien erforderten signifikant häufiger Revisionen. PatientInnen unter Hämostase beeinflussender Medikation erlitten häufiger eine akute Einblutung. PatientInnen mit akuter Einblutung hatten häufiger ein schlechteres Outcome. Das Outcome ist vor allem abhängig vom präoperativen Zustand.
Diskussion
Insgesamt ist die Operation auch bei über Achtzigjährigen sinnvoll. Trotzdem stellt das chronische Subduralhämatom ein „serious health event“ dar und geht mit einer erhöhten Mortalität einher. Eine eigene Klassifikation für das chronische Subduralhämatom ist für genauere Forschung notwendig. |
