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Bibliografische Informationen
Titel
Psoriasis im Kindes- und Jugendalter
Kurzfassung
Psoriasis stellt eine chronisch entzündliche, immunmediierte und systemische Erkrankung
dar, welche in erster Linie die Haut betrifft, jedoch nicht auf diese beschränkt ist.
Die Psoriasis ist eine weltweit auftretende Erkrankung, jedoch gibt es eine große Varianz
bezüglich der Prävalenz in unterschiedlichen Ethnien und Ländern. Allgemein ist davon
auszugehen, dass in etwa 25% bis ein Drittel der Betroffenen von Psoriasis bereits im
Kindes- und Jugendalter daran erkranken. Verlässliche epidemiologische Daten sind in
pädiatrischen Populationen aufgrund uneinheitlicher Erhebungsstandards schwer zu finden.
Die Prävalenz von Psoriasis bei unter 18-Jährigen liegt bei 0,7 bis 3,8 Prozent. Wie zu
erwarten kann Psoriasis in jedem Alter auftreten und die Prävalenz steigt mit
zunehmendem Alter.
In der Ätiologie und Pathogenese der Psoriasis spielt die Genetik eine große Rolle. Bereits
früh wurde erkannt, dass die Inzidenz bei Menschen mit positiver Familienanamnese für
Psoriasis höher ist als in der Gesamtpopulation. Initial stütze sich die genetische
Forschung auf Kopplunsganalysen, welche neun genetische Loci identifizierten. Der
wichtigste darunter ist PSORS1, welcher HLA*C06:02 bzw. HLA-Cw6 beinhaltet.
Mithilfe von Genomweiten Assoziationsstudien konnten viele Gene, welche mit dem
Auftreten von Psoriasis assoziiert sind, identifiziert werden. HLA-Cw6 ist so wichtig, dass
manche Autorinnen und Autoren eine Typ 1 und eine Typ 2 Psoriasis unterscheiden.
Wobei Typ 1 als HLA-Cw6 positiv mit positiver Familienanamnese und frühem Beginn
definiert ist. HLA-Cw6 stellt das wichtigste Gen dar, jedoch wurde bis dato keine einzelne
genetische Variante gefunden, die für sich alleine stehend das Auftreten von Psoriasis
erklären könnte. Es müssen also mehrere Suszeptibilitätsgene vorliegen und auf einen
Triggerfaktor treffen.
Trigger können sein: Infekte im oberen Respirationstrakt, vor allem ausgelöst durch beta-
hämolysierende Streptokokken, Stress, Rauchen (passiv Rauchen), Medikamente, und
Traumata.
Die Pathogenese der Psoriasis ist nicht abschließend geklärt, jedoch handelt es sich um ein
komplexes Zusammenspiel zwischen angeborenem Immunsystem, erworbenem
Immunsystem, genetischen Varianten und Triggerfaktoren, die zum Ausbruch der
Erkrankung führen. T-Zellen, Keratinozyten, antigenpräsentierende Zellen und Zytokine
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spielen eine wesentliche Rolle in der Entstehung und Aufrechterhaltung der Psoriasis. Der
Der TNF-α-IL-23-Th17 Signalweg ist eine der wichtigsten Signalkaskaden in der
Pathogenese der Psoriasis und Angriffspunkt vieler modernen Wirkstoffe.
In Bezug auf die klinische Präsentation können die Anamnese und Symptome je nach Alter
und Psoriasisform variieren. Auch im Kindesalter stellt die Psoriasis vulgaris die häufigste
klinische Form dar. Die typische Psoriasis Läsion ist eine scharf begrenzte pinke bis rote
Läsion mit silberner Schuppung.
Die topische Therapie stellt nach wie vor die Therapie der Wahl dar, insbesondere bei
leichter Psoriasis. Sollte eine topische Therapie nicht ausreichen oder die Erkrankung nicht
auf die Haut beschränkt sein, kann eine systemische Therapie mit konventionellen
Medikamenten oder mittels Biologika erfolgen. Die Therapie der Psoriasis ist immer
symptomatisch, da es keine kurative Therapie gibt. Biologika rücken immer mehr in den
Vordergrund der systemischen Therapiemöglichkeiten und sind sowohl in ihrer objektiven
Wirksamkeit, als auch in der Verbesserung der Lebensqualität der Kinder sehr effektiv.
Komorbiditäten sind häufig und es sollte regelmäßig darauf gescreent werden.
Insbesondere bei Verdachtsmomenten in der Anamnese oder anhand des klinischen
Eindrucks.
Schlagwörter
Psoriasis im Kindesalter; Psoriasis im Jugendalter; Psoriasis im Kindes- und Jugendalter; pädiatrische Psoriasis; Psoriasis in der Pädiatrie; Psoriasis vulgaris; Psoriasis guttata; Psoriasis erythrodermatica; Psoriasis inversa; Psoriasis pustulosa; Nagelpsoriasis; psoriatrische Windeldermatitis
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Jakober, Laurenz
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Gallistl, Siegfried; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
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