| Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP) stellt eine der häufigsten Infektionskrankheiten im Kindes- und Jugendalter dar und ist nach wie vor weltweit eine führende Ursache für Morbidität und Mortalität. Trotz fortschreitender Entwicklungen diagnostischer und therapeutischer Methoden sowie der Prävention bleibt sie eine Herausforderung in der pädiatrischen Versorgung. Diese Arbeit gibt einen umfassenden Überblick über die Epidemiologie, Ätiologie, klinische Präsentation, Diagnostik, Therapie und Präventionsstrategien der pCAP.
Epidemiologische Daten zeigen, dass respiratorische Viren sowohl in Industriestaaten als auch in Entwicklungsländern eine zunehmende Rolle in der Ätiologie kindlicher Pneumonien spielen. Trotz weitverbreiteter Implementation von Impfstoffen sind bakterielle Erreger weiterhin eine bedeutende Ursache für mäßige bis schwere Verläufe, insbesondere bei Kindern mit Komorbiditäten. Die klinische Diagnostik ist aufgrund der altersabhängigen, oft unspezifischen Symptomatik herausfordernd. Aktuelle diagnostische Verfahren ermöglichen keine zuverlässige Differenzierung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen, sodass therapeutische Entscheidungen überwiegend auf klinischer Einschätzung und regionalen Gegebenheiten beruhen und die Therapie in der Regel empirisch erfolgt. Die antiinfektive Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Bei mildem Verlauf ist orales Amoxicillin das Antibiotikum der ersten Wahl, während schwere Formen oft eine stationäre Behandlung mit intravenöser antibiotischer Therapie erfordern. Bei komplizierten oder schwer verlaufenden Pneumonien sind weitergehende Maßnahmen, wie eine intensivere supportive und gegebenenfalls adjuvante Therapie, und der Einsatz bildgebender Verfahren indiziert. Aktuelle Studien belegen, dass eine kurze Therapiedauer einen vergleichbaren Behandlungserfolg erzielt und somit eine Reduktion der Antibiotikaanwendung und Entwicklung antimikrobieller Resistenzen ermöglichen könnte. Komplikationen sind selten, erfordern jedoch eine verlängerte Behandlung und engmaschige Nachkontrollen. Präventive Maßnahmen, insbesondere die fachgerechten Kindesimpfungen nach nationalen Richtlinien, sind essenziell, um die Inzidenz der pCAP langfristig zu senken und sollten laufend reevaluiert werden.
Zukünftige Forschung ist vor allem im Bereich der diagnostischen Methoden, Screeningstrategien und der Adaption von Therapieansätzen notwendig, um die Behandlung und Prävention der pCAP weiter zu verbessern.
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