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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Migräne im Kindes- und Jugendalter  
 Migräne ist eine weitverbreitete neurologische Erkrankung, die jedoch oftmals stark unterschätzt wird, besonders wenn sie schon im Kindes- und Jugendalter auftritt, da sie die Lebensqualität und die Entwicklung der pädiatrischen Patient*innen stark negativ beeinflussen und bis ins Erwachsenenalter fortbestehen kann.

Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde eine narrative Literaturrecherche durchgeführt, hierfür verwendet wurden vor allem die medizinische Onlinedatenbank PubMed, verschiedene Leitlinien und die Plattform UpToDate, um einen ausführlichen Überblick über den aktuellen Wissensstand dieser Erkrankung zu geben. Ein besonderer Fokus wurde in der Recherche auf die Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen, die Diagnostik und die verfügbaren und zukünftigen therapeutischen Optionen gelegt.

Im Vergleich zu Erwachsenen kann sich das klinische Erscheinungsbild bei pädiatrischer Migräne stark unterscheiden. Die pädiatrischen Patient*innen leiden häufig an beidseitigen Kopfschmerzen und die Anfallsdauer ist typischerweise reduziert (2 Stunden statt 4 Stunden). Da bis heute keine spezifischen Tests oder Biomarker zur Diagnose von Migräne vorhanden sind, ist die Durchführung einer ausführlichen und vor allem spezifischen Kopfschmerzanamnese essenziell, um die Migräne von anderen primären und sekundären Kopfschmerzarten abgrenzen zu können.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der in dieser Arbeit herausgearbeitet werden konnte, ist, dass neben der richtigen und frühzeitigen Akuttherapie mit Analgetika oder Triptanen der Fokus auf der Migräneprävention liegen sollte, da die meisten, bis dato verwendeten Medikamente zur Migräneprophylaxe, keine bessere Wirkung als ein Placebo zeigten. Vielversprechende Ergebnisse bei Erwachsenen zeigen eine neue Art von Substanzen, die sogenannten CGRP- Antagonisten wie monoklonale Anti-CGRP-Antikörper und Gepants. In Ausnahmefällen sind sie bereits bei Kindern und Jugendlichen in Verwendung, allerdings fehlen noch Langzeitdaten bezüglich der Wirkung und Sicherheit.

Der Umgang mit pädiatrischer Migräne ist leider noch immer eine große Herausforderung, aber durch das immer besser werdende Verständnis der Pathogenese und die dadurch mögliche Einführung von gezielten Migränemedikamenten wie den CGRP-Antagonisten könnte das zukünftige Leben der Betroffenen mit Migräne stark verbessert werden.  
 Migräne; Primäre Kopfschmerzen; Kindes- und Jugendalter; Triptane; CGRP-Antagonisten  
 
 2025  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Gfrerer, Viktor
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Gallistl, Siegfried; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.