| Hintergrund: Atopische Dermatitis und Asthma bronchiale zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Die Prävalenz von Asthma liegt bei Kindern zwischen 5 und 10 %, die der atopischen Dermatitis bewegt sich zwischen 15 und 30 %. Bei beiden Erkrankungen ist Atopie ein entscheidender Faktor in der Pathogenese. Unter Atopie versteht man die genetische Prädisposition auf einen Allergenkontakt mit einer vermehrten IgE-Produktion zu reagieren. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass atopische Erkrankungen häufig miteinander assoziiert sind. Bis heute ist es jedoch umstritten, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen atopischer Dermatitis und Asthma bronchiale gibt.
Methode: Es handelt sich um eine Literaturrecherche. Epidemiologie, Ätiologie und Pathogenese der beiden Erkrankungen werden im allgemeinen Teil dieser Arbeit wiedergegeben. Im speziellen Teil findet man einen Überblick über den derzeitigen Wissensstand den atopischen Marsch betreffend. Die Hypothese, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der atopischen Dermatitis und Asthma bronchiale gibt wird anhand von ausgewählten Studien untermauert.
Ergebnisse: Anhand der vorliegenden Studien lässt sich ein direkter Zusammenhang zwischen einem spezifischen Barrieredefekt der Haut, der Manifestation von Atopischer Dermatitis und einer späteren Entwicklung von Asthma herstellen. Dabei spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle: Eine Mutation des Filaggrin Gens, dessen Genprodukt, Filaggrin, erfüllt eine wichtige Funktion für die Integrität der Hautbarriere, und das Zytokin thymic stromal lymphopoeitin. Es wird bei einer Störung der Barrierefunktion vermehrt gebildet. Dabei dient es als Signal zur Initialisierung einer systemischen Immunantwort auf Allergene. Einige Studien aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass die Theorie des atopischen Marsches nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist.
Schlussfolgerung: Als kausal kann der Zusammenhang von atopischer Dermatitis und allergischem Asthma allein aufgrund der vorliegenden Arbeit, nicht bezeichnet werden. Allerdings bieten die hier aufgearbeiteten Theorien über Filaggrin und TSLP eine gute Grundlage für zukünftige Forschungen in Bezug auf neue Therapiekonzepte von atopischen Erkrankungen.
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