| Hintergrund. Neugeborene haben trotz niedriger Gerinnungsfaktoren und in vitro schlechter Thrombozytenfunktion eine gut funktionierende Hämostase. Die Ursache dafür ist nicht vollständig geklärt. In unserer Studie haben wir untersucht, ob es einen Unterschied bei der Unterstützung der Thrombingeneration durch die Phospholipide der Thrombozytenoberfläche bei Neugeborenen im Vergleich zu Erwachsenen gibt. Material und Methoden: Es wurden Gerinnungszeiten durch Rekalzifizierung mit Erwachsenen- und Neugeborenen PRP gemessen, dem A23187, ein Calcim-Ionophor, welches eine vermehrte Expression von Phosphatidyserin bewirkt, oder Tris-Puffer zugesetzt wurde. Außerdem wurde die Thrombingeneration mit Erwachsenen- und Neugeborenenthrombozyten in einem reinen Prothrombinasekomlex gemessen. Zu unstimulierten oder mit A23187 stimulierten, mit PBS gewaschenen, Thrombozyten wurden reiner Faktor X, Faktor V und Calcium zugesetzt. Nach 120 s wurde Prothrombin und wiederum Calcium zugegeben. Durch die Aliquoten-Entnahme ab einer Zeit von 180 s nach Prothombinzugabe wurde die Thrombingeneration mittels chromogenem Substrat (S2238) bei 405nm gemessen. Ergebnisse: Stimulation der Thrombozyten mit A23187 führte sowohl mit Neugeborenen- als auch mit Erwachsenenthrombozyten zu einer Verkürzung der Rekalzifizierungszeit. Bei Neugeborenene erhielten wir einen unterschied von 10%, bei Erwachsenen einen Unterschied von 27%. Die Steigung der Thrombingeneration wurde durch Zugabe von Ionophor deutlich gesteigert. Sie war jedoch nicht unterschiedlich bei Verwendung von stimulierten Neugeborenen- und Erwachsenenthrombozyten. Schlussfolgerung: Das Ergebnis der gleichen Steigung der Thrombingeneration weist nicht darauf hin, dass Neugeborene eine andere Phopholipidzusammensetzung oder expression der Thrombozytenmembran haben und somit einen Einfluss auf die Thrombingeneration. |
