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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Effizienz der perkutanen Radiofrequenzablation (RFA) zur Therapie von Osteoidosteomen  
 Zielsetzung: Das Osteoidosteom ist ein benigner, primärer Knochentumor, der

vorwiegend im Kindes- und jungen Erwachsenenalter auftritt. Trotz seiner geringen Größe

treten starke Schmerzen auf, die häufig nachts zunehmen. Charakteristisch für diese

Knochenläsion ist das gute Ansprechen dieser Symptomatik auf Acetylsalicylsäure (ASS).

Das charakteristische Merkmal des Osteoidosteoms im Röntgen ist eine zentrale runde bis

ovale Aufhellung, welche als Nidus bezeichnet wird. Eine Dauertherapie mit ASS stellt

aufgrund der Nebenwirkungen eine unzureichende Therapieform dar. Ein offen-

chirurgischer Therapieansatz kann durch Entfernung großer Knochenanteile zur Instabilität

und langer Rekonvaleszenz führen und birgt zahlreiche Risiken. Mit der perkutanen

Radiofrequenzablation wurde eine minimalinvasive Behandlungsmöglichkeit des

Osteoidosteoms entwickelt, die sich mittlerweile zur Standardtherapie etabliert hat.

Ziel dieser Studie ist es, anhand des von den PatientInnen angegebenen Schmerzes in den

Kontrolluntersuchungen, die Effizienz und Sicherheit der perkutanen

Radiofrequenzablation zu untersuchen.

Material und Methode: Im Rahmen der Radiofrequenzablation wird CT-gezielt die

Knochenläsion angebohrt und eine Sonde im Nidus des Osteoidosteoms platziert.

Anschließend wird ein hochfrequenter Wechselstrom appliziert, der durch die

Ionenbewegung zur lokalen Hitzeentwicklung und damit zur thermischen Destruktion des

umliegenden Gewebes führt. In dieser retrospektiven Studie wurden 78 PatientInnen mit

Osteoidosteom eingeschlossen, die zwischen Juni 2002 und Juli 2020 am LKH Graz,

Abteilung für Interventionelle Radiologie mittels Radiofrequenzablation behandelt wurden.

Die Kontrolluntersuchungen erfolgten am LKH Graz, Abteilung für Orthopädie und

Traumatologie bzw. Abteilung für Kinderorthopädie. Die Daten wurden retrospektiv

mittels openMedocs aus Dokumentationen des stationären Aufenthalts, Arztbriefen sowie

radiologischem Bildmaterial erhoben und anonymisiert im Programm SPSS verarbeitet.

Als Hauptziel der Studie wurde die Schmerzsymptomatik nach erfolgter RFA festgelegt.

Als Nebenzielgrößen wurden die Sondenlage und die Lokalisation der Läsion im Skelett

und deren Auswirkung auf die Schmerzsymptomatik ermittelt.

Ergebnisse: Bei der ersten Kontrolluntersuchung zwei bis vier Wochen nach dem Eingriff

gaben 71,7% der PatientInnen an, vollständig beschwerdefrei zu sein. Nebenwirkungen

wurden bei 7 PatientInnen verzeichnet. 91% der Osteoidosteome fanden sich in den langen

Röhrenknochen, 80,8% im Bereich der unteren Extremitäten. Bei der Positionierung der

Sonde wurde unterschieden, ob diese zentral im Nidus platziert wurde oder diesen

exzentrisch traf. Bei nahezu identischen Resultaten hinsichtlich der Schmerzfreiheit in den

Kontrolluntersuchungen, ergab sich hier kein statistisch signifikanter Unterschied.

Konklusion: Zusammenfassend kann die Radiofrequenzablation aufgrund der Effizienz

und Sicherheit heutzutage als Goldstandard für die Therapie des Osteoidosteoms

angesehen werden.  
 Radiofrequenzablation; RFA; Osteoidosteom;Interventionelle Radiologie  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lederer, Verena
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Radiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Portugaller, Rupert; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.