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Bibliografische Informationen
 Präoperative Embolisation von aortalen Seitenästen vor endovaskulären Therapien infrarenaler abdomineller Aortenaneurysmen (AAA).  
 Einleitung

Das Endoleak Typ II ist eine häufige Komplikation der endovaskulären Therapie von abdominellen Aortenaneurysmen. Es handelt sich hierbei um den retrograden Blutfluss über aortale Seitenäste nach dem Einsetzen einer Aortenprothese und somit die Füllung des verschlossenen Aneurysmasacks nach dem Eingriff. Ziel der Studie ist herauszufinden, ob Endoleaks vorgebeugt werden kann, wenn diese aortalen Seitenäste präoperativ verschlossen werden.



Methode

Für die retrospektive Studie wurden Personen ausgewählt, die im Zeitraum von 1.1.2013 bis 31.12.2023 an der Abteilung für interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Graz wegen eines abdominellen Aortenaneurysmas mit einer endovaskulären Aortenprothese behandelt wurden. Von diesen Patient:innen wurden Alter und Geschlecht sowie die Durchführung einer präoperativen Embolisation und das Vorhandensein eines Typ-II-Endoleaks sowohl direkt postoperativ, als auch zwei bis fünf Jahre später erhoben. Konnte mindestens ein Parameter nicht erfasst werden, wurden die betroffenen Patient:innen von der Studie ausgeschlossen. Neben der deskriptiven Statistik wurde die Tragfähigkeit der Studie mittels eines Chi-Quadrat-Tests ausgewertet, um zu zeigen, ob die präoperative Embolisation von aortalen Seitenästen eine Wirkung erzielt.



Ergebnisse

Primär wurden 301 Patient:innen ausgewählt, wovon 185 im Laufe der Studie ausgeschlossen wurden, weil sie entweder als Notfall operiert wurden und deshalb keine Gelegenheit zur präoperativen Embolisation bestand oder weil aus verschiedenen Gründen kein vollständiges Follow-Up stattfinden konnte.

Die 116 Patient:innen waren zum überwiegenden Teil männlich (91,4%) und zum Zeitpunkt der Operation im Durchschnitt 71,4 Jahre alt. Von ihnen wurden 9 Patient:innen (7,8%) präoperativ embolisiert. Unter den embolisierten Patient:innen trat während des Follow-Ups wesentlich seltener ein Typ-II-Endoleak auf (11,1%) als es bei den Patient:innen ohne Embolisation der Fall war (23,4%). Durch die geringe Anzahl an embolisierten Patient:innen konnte keine statistische Signifikanz des Ergebnisses festgestellt werden.



Conclusio

Die präoperative Embolisation von aortalen Seiten scheint wirksam zu sein, wobei durch die Embolisation aller Seitenäste im Bereich des Aneurysmas ein wesentlich besseres Ergebnis erzielt werden kann als durch den alleinigen Verschluss der Arteria mesenterica inferior. Aufgrund der geringen Fallzahlen konnte im Rahmen der Studie zwar keine statistische Signifikanz festgestellt werden, die Ergebnisse zeigen allerdings eine klare Tendenz in Richtung Wirksamkeit an. Für eindeutigere Forschungsergebnisse müssen mehr Patient:innen beobachtet werden, wobei ein größerer Anteil davon die Behandlung erhalten sollte.

 
 abdominelles Aortenaneurysma; Embolisation; EVAR; Endoleak-Typ-2  
 
 2025  
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 Radiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lackner, Fabian
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Radiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Portugaller, Rupert; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.