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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Ist der Abfall von Thrombozyten nach plantation einer biologischen Aortenklappe abhängig vom lappentyp?  
 EINLEITUNG: Nach der Implantation der biologischen Aortenklappe Freedom Solo (FS) von Sorin entwickelten Patienten postoperativ eine Thrombozytopenie mit verlangsamter Plättchen Regeneration. Die Abteilung für Herzchirurgie der Universitätsklinik in Graz möchte nun der Frage nachgehen, ob die Thrombozytopenie im Zusammenhang mit dem Klappenmodell steht. Die FS (ungestentet) wird verglichen mit der Epic von St. Jude Medical, der Trifecta von St. Jude Medical, der Mosaic von Medtronic, der Magna Ease von Edwards, der Perceval von Sorin und der Mitroflow von Sorin (alles gestentete Herzklappen).

METHODIK: Statistische Auswertung der Daten mit SPSS. Die erhobene Kohorte besteht aus 293 Patienten, die im Zeitraum vom Dezember 2007 bis November 2011 an der Abteilung für Herzchirurgie, Graz einen biologischen Aortenklappenersatz in Kombination mit mindesten einem CABG erhalten haben. Alle Patienten, die noch eine zusätzliche Prothese, einen weiteren Klappenersatz erhielten, bei denen eine Dissektion oder ein Aneurysma saniert wurde, die eine HIT oder Pseudothrombozytopenie entwickelten, werden aus der Studie ausgeschlossen. Das Alter der Kohorte ist im Mittelwert 76,38 +/- 5,25 Jahre. 42% sind Frauen und 58% Männer. Der EuroSCORE zeigt einen Median von 9,45 (Minimum 2,23, Maximum 76,84).

ERGEBNIS: Es ist ein signifikanter Unterschied zwischen der FS und den anderen Klappenmodellen bezüglich der postoperativen Thrombozytenzahl gefunden worden. An den ersten drei Tagen postoperativ zeigten die Epic (p= 0,0) und Mosaic (p= 0,0) einen signifikanten Unterschied. Die Mitroflow (p= 0,011) und Trifecta (p= 0,481) gaben eine starke Tendenz an. Am achten bis zehnten Tag postoperativ zeigten die Epic (p= 0,0) und Mosaic (p= 0,0) immer noch eine signifikante Differenz, die Mitroflow (p= 0,270) und Trifecta (p= 0,101) eine starke Tendenz. Die Auswertungen erfolgten nach Bonferroni. Die Magna Ease und Perceval wurden wegen einer Implantationsrate <10% aus weiteren statistischen Auswertungen ausgeschlossen.

SCHLUSSFOLGERUNG: Der Aortenklappenersatz mit der biologischen Aortenklappe FS führt zu einer postoperativen leichten bis mittelschweren Thrombozytopenie sowie verzögerter Erholung der Thrombozytenzahl. Überraschenderweise zeigten auch die Mitroflow und Trifecta postoperativ eine Thrombozytopenie, wenn auch deutlich milder. Diese ist zwar statistisch nicht signifikant, aber eine starke Tendenz. Dennoch führte kein Klappenmodell zu höheren Raten an Blutungskomplikationen.

Solange also bei der FS die Biokompatibilität nicht widerlegt wird, ist dieses Modell eine gute Wahl für sorgfältig ausgesuchte Patienten. Es sollte im Krankenhaus eine strenge Überwachung der Thrombozytenzahl zwei Wochen nach der Operation erfolgen. Weiters sollte der thrombozytensuppressive Effekt dieser Bioklappe im Auge behalten und beim Ansetzen zukünftiger Therapien mit bedacht werden.

 
   
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 2012  
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 Herzchirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Duettmann, Wiebke
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Yates, Ameli; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
Anmerkung
  After aortic valve replacement (AVR) with the bioprosthesis Freedom Solo (FS) by Sorin a postoperative thrombocytopenia was noticed. The Department of Cardiac Surgery in Graz wants to consider the question whether the thrombocytopenia is dependent on the different bioprosthetic heart valve designs. The FS was compared to Epic (Ec) by St. Jude Medical, Trifecta (Tri) by St. Jude Medical, Mosaic (Mc) by Medtronic, Magna Ease (ME) by Edwards, Perceval (P) by Sorin and Mitroflow (Mf) by Sorin. Statistical analyses with SPSS of a created cohort consisting of 293 patients who received an AVR with bioprostheses and at least one CABG at the Department of Cardiac Surgery in Graz between December 2007 to November 2011. A significant difference on the base of Bonferroni correlation was found between FS and the other designs regarding to platelet count postoperatively. On the first three days after surgical treatment the difference was significant between FS and Ec p= 0,0 as well as Mc p= 0,0. A strong tendency is seen between FS and Mf (p= 0,011) as well as Tri (p= 0,481). On the 8-10th day the Ec and Mc still have a significant difference (both p= 0,0) and the Mf (p= 0,270) as well as Tri (p= 0,101) a strong tendency in platelet count and in comparison with FS. The ME and P were excluded due to an implantation rate <10%. An AVR with the bioprosthesis FS leads to a mild to moderate thrombocytopenia postoperatively. Surprisingly same is for Mf and Tri although the thrombocytopenia is not that distinct. Although no statistical significance, a strong tendency is given. Nevertheless no bioprostheses showed higher incidence of hemorrhagic complications. Unless the biocompatibility of FS is not refused, the implantation in well-chosen patients is still an option. Strict monitoring would be necessary during first two weeks of hospitalization. The platelet suppressive effect should be beard in mind and be involved in further therapeutic decisions.