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Bibliografische Informationen
 Uterine Narben-Defekte nach Kaiserschnitten: Literaturübersicht und Darstellung der Ergebnisse nach chirurgischer Korrektur  
 Fragestellung:

Isthmozelen sind Narbendefekte, die nach einem Kaiserschnitt an der Gebärmutternarbe entstehen können. Bei manchen Patientinnen führt diese Defektheilung zu Symptomen, wie beispielsweise Blutungsstörungen oder sekundärer Sterilität. Obwohl mittlerweile einige Empfehlungen zur Diagnostik sowie zur Therapie bestehen, ist in beiderlei Hinsicht noch kein Goldstandard definiert worden. Diese Arbeit stellt einen zusammenfassenden, aktuellen Stand der Risikofaktoren, aber auch der Empfehlungen für das diagnostische und therapeutische Vorgehen, dar.

Die Datenanalyse untersucht, wie vielversprechend die Erfolgsaussichten, bei einer chirurgischen Sanierung von Isthmozelen sind. Hauptaugenmerk wurde hierbei auf die präoperativen Symptome Infertilität und Sterilität gelegt und ob es den betroffenen Patientinnen postoperativ möglich war schwanger zu werden.

Material und Methoden:

In dieser retrospektiven Datenanalyse wurden 42 Patientinnen untersucht, bei denen die klinische Diagnose einer Isthmozele vorlag und, an der UFK-Graz zwischen August 2015 und Oktober 2022, chirurgisch behandelt worden sind. In einer retrospektiven Analyse wurden sowohl präoperative, aber auch operative und postoperative Daten der Patientinnen erhoben. Diese gesammelten Daten wurden dann mittels deskriptiver Statistik analysiert. Primäre Zielgröße war die Erhebung der Geburtenrate nach chirurgischer Sanierung. Sekundäre Zielgrößen waren allgemeine Basisdaten der Patientinnen, Operationsdaten, sowie Veränderungen anderer präoperativer Symptome nach der chirurgischen Therapie. In Ergänzung wurden die postoperativen Schwangerschaften sowie fetale Outcome-Parameter erhoben.

Ergebnisse:

Sekundäre Sterilität nach Kaiserschnitt zeigte sich als das häufigste, präoperative Symptom dieser Datenanalyse. Hiervon waren 52,4% der Frauen betroffen. Dysmenorrhoe (28,6%) und Hypermenorrhoe (26,2%) waren ebenfalls gehäufte Symptome.

Die chirurgische Korrektur wurde bei 36 (85,7%) der 42 Patientinnen erfolgreich mittels Rendezvous-Technik durchgeführt. Bei 23 (54,8%), der 42 Patientinnen, konnte ein postoperativ bestehender Kinderwunsch erhoben werden. Davon haben 22 (95,7%) mindestens eine Schwangerschaft erzielt. Bei 18 Patientinnen kam es zur Geburt eines lebenden Kindes. Bezogen auf die 23 Kinderwunschpatientinnen ergibt dies eine postoperative Geburtenrate von 78,3%.

Auch die anderen präoperativen Symptome, beispielsweise Blutungsanomalien und Dysmenorrhoe, zeigten postoperativ eine deutliche Reduktion.

Schlussfolgerung:

Im Gegensatz zur hohen sonographischen Prävalenz einer Sectionarbendehiszenz werden klinisch symptomatische Patientinnen selten vorstellig. Eine adäquate Diagnosestellung und eine angepasste Therapie sind essentiell. In der Literatur sind mittlerweile einige Risikofaktoren, aber auch Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie, beschrieben.

Insbesondere bei Fertilitätsstörungen, die im Zusammenhang mit diesen Narbendefekten aufgetreten sind, hat sich die chirurgische Resektion, vor allem mittels hysteroskopisch-laparoskopischer Rendezvous-Technik, als eine gute therapeutische Lösung etabliert.

Die operative Sanierung ist aber auch für Patientinnen mit anderen Symptomatiken, beispielsweise Blutungsanomalien oder Dysmenorrhoe, eine geeignete Therapie.

Weitere Studien sind notwendig, um internationale Leitlinien für Diagnostik, als auch Therapie, zu etablieren.

 
 Isthmozele; Uterine Narben-Defekte  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Freigassner, Philipp Matteo
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schöll, Wolfgang; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ. MSc