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Bibliografische Informationen
 P-MEC – Erste klinische Erfahrungen mit einem neu entwickelten, geschlossenen minimierten Bypass-System als neue Perfusionstechnik in der Kinderherzchirurgie  
 GRUNDLAGEN: Geschlossene minimierte extrakorporale Zirkulationssysteme (mini-ECC) haben sich im Hinblick auf ihre schädlichen Wirkungen auf den Organismus des Patienten als vorteilhaft erwiesen. Das ist bedingt durch das verringerte Primingvolumen und der gedämpften Entzündungsreaktion im Vergleich zum konventionellen offenen

kardiopulmonalen Bypass (CPB). Ausgehend von den überzeugenden Ergebnissen der mini-ECC-Systeme, beschäftigt sich die aktuelle Forschung mit der Miniaturisierung des CPBAufbaus für den Einsatz in der Kinderherzchirurgie. Um die CPB-assoziierte Immunreaktion zu dämpfen und dem extremen Missverhältnis zwischen dem Füllvolumen und dem

Gesamtblutvolumen der Kinder gerecht zu werden, ist eine spezielle Anpassung des CPBAufbaus notwendig. Wir berichten über die ersten klinischen Erfahrungen mit der Anwendung des neu eingeführten, geschlossenen Bypasssystems als neue Perfusionstechnik für die Kinderherzchirurgie.

METHODEN: Von August 2011 bis September 2013 wurden vierzehn Kinder mit einem Körpergewicht zwischen 6,3 und 18,7 Kilogramm und einem Durchschnittsalter von 2,9 ± 1,6

Jahren mit dem neuen pädiatrischen minimierten extrakorporalen Zirkulationssystem (PMEC) operiert. Das neu entwickelte P-MEC ®-System zeichnet sich durch einen

geschlossenen Kreislauf mit einem Low-Prime Oxygenator, einem durchschnittlichen Füllvolumen von 250 ml und der Möglichkeit einer notfallmäßigen Umstellung auf einen

offenen Bypass aus. Um die Qualität der Perfusionsflussrate und den Grad der Blutverdünnung zu validieren, wurden die Laktat- und Hämatokritwerte prä-, intra- und postoperativ gemessen. Wir waren auch am Bedarf an homologen Bluttransfusionen, am alternativen Füllvolumen für den konventionellen Bypass und am klinischen Outcome inklusive chirurgischer oder embolischer Komplikationen sowie am Follow-up interessiert.

RESULTATE: Eine notfallmäßige Umstellung auf einen offenen herkömmlichen Bypass war nicht notwendig. Weder ein Todesfall noch andere postoperative Komplikationen wie

Embolien, Sepsis oder Reoperation aufgrund von übermäßigen Blutungen traten bei einem der 14 Patienten auf. Die durchschnittliche Bypassdauer lag bei 72 Minuten mit einer

mittleren Aortenklemm-Zeit von 13 Minuten. Die Hämatokritkonzentration betrug durchschnittlich 36 % vor dem Bypass, 28 % bzw. 26 % am Bypass und 28 % nach der

extrakorporalen Zirkulation. Nur ein Kind erhielt 120 ml Erythrozytenkonzentrat nach Beendigung des Bypasses, die anderen Operationen wurden ohne Fremdblut durchgeführt.

Alle Patienten hatten einen unauffälligen postoperativen Verlauf und ein zufriedenstellendes Langzeit-Follow-up.

FAZIT: Höhere Hämatokritkonzentrationen und niedrigere Laktatwerte während des Bypasses, reduzierter Transfusionsbedarf und gute klinische Ergebnisse ohne den Verlust von Sicherheitsstandards sind die günstigen Eigenschaften des neuen P-MEC®-Systems.  
 P-MEC; Kinderherzchirurgie; kardiopulmonaler Bypass; extrakorporale Zirkulation  
 90
 2014  
   Volltext downloaden
 Herzchirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Samadinger, Susanne
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Knez, Igor; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.