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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Der Einfluss des Geschlechts auf die in vivo Pharmakokinetik des Muskelrelaxans Cisatracurium und dessen Zusammenhang mit der Pharmakodynamik  
 Fragestellung: Es liegt die Annahme vor, dass geschlechtsspezifische Faktoren die Pharmakokinetik und die Pharmakodynamik von nichtdepolarisierenden Muskelrelaxantien beeinflussen. Bei Aminosteroidalen Muskelrelaxantien konnte diese Annahme bereits bestätigt werden. Frauen wiesen eine 20-30% höhere Sensitivität auf aminosteroidale Muskelrelaxantien auf als Männer. Da die Studienlage bezüglich moderner Benzylisochinoline, im speziellen für Cisatracurium, noch sehr lückenhaft ist und Widersprüche aufweist, war es das Ziel der vorliegenden Studie zu untersuchen, ob zwischen männlichen und weiblichen Probanden/innen in der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik der neuromuskulären Blockade durch Cisatracurium Unterschiede vorliegen, und in wie weit sich Unterschiede in der Pharmakokinetik auf die Pharmakodynamik auswirken.

Methodik: 40 Patienten/innen (20 Männer, 20 Frauen), welche sich unter einer totalen intravenösen Anästhesie (1,5 mg/kg Fentanyl, 2-3 mg/kg Propofol) elektiven visceralchirurgischen oder gynäkologischen Operationen unterzogen, nahmen an der Studie teil. Für die Gewinnung der pharmakokinetischen Parameter wurden 1, 3, 5, 7, 10, 15, 20, 30, 60, 90 und 120 Minuten nach einer Bolusgabe von 0,1mg/kg Cisatracurium venöse Blutproben entnommen und mittels einer High-Performance-Liquid-Chromatography analysiert. Mithilfe der durch den Relaxometer Mechanomyographen gewonnene TOF- Ratio wurde die Anschlagzeit (max. block time) untersucht. Die pharmakokinetischen Parameter wurden mit der SCIENTIST Software auf Basis eines etablierten 2-Kompartment-Modells berechnet und die statistische Auswertung erfolgte mithilfe der STATA statistical Software.

Ergebnisse: Das periphere Kompartment, V2, war bei Männern mit durchschnittlich 11,49 ± 2,48 L signifikant größer als bei den Frauen, welche ein V2 von durchschnittlich 9,76 ± 2,74 L aufwiesen. Ansonsten zeigten sich bei den pharmakokinetischen Parametern keine signifikanten Geschlechter-Unterschiede. Die Anschlagzeit war bei beiden Geschlechtern identisch, jedoch konnte eine positive Korrelation von V2 mit der Anschlagzeit nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Aufgrund der identischen Anschlagzeiten bei Männern und Frauen ist eine Änderung des Zeitintervalls zw. Bolusgabe und Intubation, bzw. eine Dosisanpassung je nach Geschlecht nicht erforderlich.

 
 Anästhesie; neuromuskuläre Blockade; Muskelrelaxantien; Cisatracurium; Geschlechter Einfluss; Pharmakodanamik; Anschlagzeit; Pharmakokinetik; Kompartment Modell; Verteilungsvolumen  
 78
 2011  
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 Arzneimittel-, Arzneistoffanalyse
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lirscher, Victoria Helene
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Dahaba, Ashraf; Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Öttl, Karl; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat.