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Bibliografische Informationen
 Die transnasale endoskopische Dekompression des Nervus opticus  
 Einleitung: Die transnasale endoskopische Dekompression des Nervus opticus ist ein Operationsverfahren, mit dem der komprimierte Nerv entlastet und weitere Schäden durch Verletzungen verhindert werden können. Die Hauptursachen für eine Kompression sind Unfälle, die zu Schädelfrakturen führen und expansive Eingriffe, wie zum Beispiel Tumore.
Neben der konservativen Therapie, der Gabe von Steroiden und intrakraniellen Zugängen ist die endoskopische Dekompression eine etablierte Methode. In der internationalen Literatur divergieren die Meinungen stark, welche Parameter das postoperative Sehvermögen der Patientinnen und Patienten beeinflussen. Ziel dieser Studie war es, mehrere Parameter zu analysieren und Schlussfolgerungen zu ziehen, die helfen können, die Behandlungsmöglichkeiten für zukünftige Fälle zu verbessern und anzupassen.

Material und Methoden: In dieser Studie wurden Daten von Patientinnen und Patienten an der Abteilung für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde der Medizinischen Universität Graz gesammelt, die zwischen dem 1.6.2001 und dem 18.11.2018 einer Optikusdekompression unterzogen wurden. Insgesamt erfüllten 62 Personen die Einschlusskriterien und an 32 Fällen wurde eine endoskopische Dekompression durchgeführt. Diese wurden für die Hauptanalyse berücksichtigt. Nach retrospektiver Erhebung der Daten folgte die statistische Analyse, um die Parameter zu vergleichen, die eine Sehverbesserung nach der Operation begünstigen.

Ergebnisse: Die Verwendung von Steroiden zeigte keinen Vorteil am visuellen Ergebnis. Im Gegenteil, von den Fällen ohne Steroidbehandlung verbesserten mehr (66,67%) ihr Sehvermögen als in der Gruppe mit Steroidbehandlung (31,25%) (p=0,049).
Die Personen, bei denen in der radiologischen Bildgebung vor der Operation eine Verletzung des Sehnervs nachgewiesen werden konnte, hatten eine höhere Heilungsrate (66,67%) im Vergleich zu der Gruppe mit einem unversehrten Sehnerv (28,57% verbessert) (p=0,033).

Schlussfolgerungen: In Anbetracht der Erfolgsrate der Visusrehabilitation (50%) nach endoskopischer Operation wäre die Erstellung einer Standardleitlinie für Sehnervenkompressionen ein wichtiges zukünftiges Ziel zur Verbesserung der Erfolgsrate. Schlussfolgend aus den Ergebnissen könnte der radiologische Befund als Indikator für eine Operation dazu beitragen, nicht vorteilhafte Operationen zu vermeiden. Auch die Verwendung von Steroiden sollte sorgfältiger erwogen und mit weiteren Studien zur Analyse ihrer Durchführbarkeit untersucht werden.
Überraschenderweise wurde keine starke Korrelation hinsichtlich des Zeitpunkts der Operation beobachtet. Da unsere Studiengruppe klein war und von mehreren Autoren ein chirurgischer Eingriff innerhalb eines kurzen Zeitfensters empfohlen wird, sollte die allgemeine Empfehlung für eine sofortige Operation gültig bleiben.
 
   
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Leitner, Isabella Viktoria
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Tomazic, Peter Valentin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.
  Köle, Wolfgang