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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Evaluierung von neuropathischen Schmerzen nach einer Knie-Totalendoprothese  
 Hintergrund
Die Knietotalendoprothese ist der Goldstandard in der Versorgung von Patient*innen mit Kniearthrose, bei denen konservative Therapieversuche gescheitert sind. Etwa 15% der Patient*innen entwickeln schlecht therapierbare chronische postoperative Schmerzen (CPSP). Risikofaktoren wie junges Alter, weibliches Geschlecht, neuropathische Schmerzen, vorbestehende chronische Schmerzen, Depressionen, und übermäßige Angst tragen zu schlechteren Ergebnissen bei. [1] Diese prospektive Studie setzte sich zum Ziel, herauszufinden, ob das postoperative Outcome unter Berücksichtigung dieser Faktoren vorhergesagt werden kann.
Methoden
Ein Kollektiv von 50 TKA-Patient*innen wurde einem präoperativen Screening unterzogen, das eine ausführliche Anamnese, klinische Untersuchung, sowie die Erhebung von mehreren PROMs wie den DN4, SF36, WOMAC, FSQ und HADS umfasste. Anhand der Ergebnisse wurden die Patient*innen in eine Hochrisiko- und eine Niedrigrisikogruppe eingeteilt. Um das klinische Ergebnis und die Entwicklung der CPSP zu vergleichen, wurden mehrere Nachuntersuchungen über einen Zeitraum von sechs Monaten durchgeführt.
Ergebnisse
Nach sechs Monaten zeigten sich signifikante Unterschiede in der NRS (p < 0.001), dem WOMAC (p < 0.001), sowie mehreren Untergruppen des SF36 (Schmerz p < 0.001, körperliche Funktionsfähigkeit p < 0.001, körperliche Rolle p < 0.001, Energie/Müdigkeit p = 0.01). In den Subgruppen Schmerz (p = 0.027) und Steifheit (p < 0.001) des WOMAC präsentierten sich signifikante Interaktionseffekte mit jeweils besseren Werten der Hochrisikogruppe. Die Ergebnisse des DN4 waren sowohl am ersten postoperativen Tag (p = 0.005), als auch nach sechs Wochen (p = 0.041) signifikant schlechter in der Hochrisikogruppe.

Schlussfolgerung
Die Hochrisikogruppe zeigte präoperativ und in der frühen Nachbeobachtung schlechtere Ergebnisse. Im Verlauf der Studie verbesserten sich ihre Ergebnisse und übertrafen nach sechs Monaten sogar die der Vergleichsgruppe in den WOMAC-Untergruppen Schmerz und Steifheit. Diese Ergebnisse legen nahe, dass präoperative neuropathische Schmerzen und andere Risikofaktoren zu einer schwierigeren frühen postoperativen Phase beitragen. Nichtsdestotrotz kann die TKA auch bei diesen PatientInnen zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.

 
 chronische postoperative Schmerzen; neuropathische Schmerzen; Knie-Totalendoprothese  
 
 2023  
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 Orthopädie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Colovic, Danijel
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Reinbacher, Patrick; Dr.med.univ.
  Sandner-Kiesling, Andreas; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.