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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Katheter als mögliche Quelle für Komplikationen und Infektionen bei Patienten mit Hüft- und Knieendoprothesen. Eine retrospektive Studie.  
 Einleitung
Gelenksersatzoperationen, insbesondere jene des Hüft- und Kniegelenks, zählen zu den häufigsten Operationen in Österreich. Eine Reduktion von Risikofaktoren ist daher wichtig, um potenzielle postoperative Komplikationen zu vermeiden. Eine seltene aber gefürchtete Komplikation ist eine Protheseninfektion. Ein möglicher Risikofaktor für Infektionen sind peripher venöse Katheter (PVK). Ziel der Studie ist es, einen möglichen Einfluss eines vermehrten Einsatzes von peripheren venösen Kathetern auf postoperative Komplikationen darzustellen.

Methoden
Für diese Studie wurden Patient*innen, welche sich einer Gelenksersatztherapie des Knies oder der Hüfte an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Österreich, im Zeitraum Juni bis August 2021, unterzogen, inkludiert. Ab dem Zeitpunkt der Operation, erfolgte ein 3-monatiger Follow-up Zeitraum, in welchem Komplikationen jeglicher Art erfasst wurden, welche in diesem Zeitraum auftraten. Des Weiteren wurden Daten des stationären Aufenthalts sowie der Operation erfasst, welche einen Risikofaktor für weitere Komplikationen darstellen können.

Ergebnisse
Insgesamt wurden 219 Gelenksersatzoperationen bei 215 verschiedenen Patient*innen durchgeführt, davon waren 124 weiblich (124/215, 57,67%) und 91 männlich (91/215, 42,33%). Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation war 69,55 Jahre, mit einem Minimum von 27 und Maximum von 90 Jahre. In 218 Fällen wurden peripher venöse Katheter (PVK) verwendet. Patient*innen hatten durchschnittlich für 5,5 Tage einen PVK gelegt. Komplikationen mit einer engen Beziehung zur Katheter Verwendung wurden 90-mal (90/219, 41,1%) dokumentiert. Sechzehn (16/90, 17,78%) dieser 90 Komplikationen waren infektiöser Genese. In der Follow-up Periode wurden insgesamt 69 Komplikationen (69/219, 32%) erfasst. Sechsunddreißig (36/69, 52,2%) dieser Komplikationen wurden als leicht eingestuft, 15 (15/69, 21,7%) als moderat und 18 (18/69, 26,1%) als schwerwiegend. Es wurde eine leichte Korrelation zwischen dem vermehrten PVK-Einsatz und erhöhter Komplikationsrate festgestellt (p=0,031, r=0,133).

Schlussfolgerung
In unserer Studie zeigt sich eine erhöhte Komplikationsrate bei vermehrtem PVK-Einsatz. Dieses Ergebnis spricht gegen den Einsatz eines PVK zur parenteralen Medikamentengabe. Bei richtiger Indikation sind orale und parenterale Applikation gleich wirksam. Insbesondere bei analgetischer Medikation zeigt eine frühzeitige Umstellung auf orale Therapie sogar Vorteile für den Patient*innen. Studien haben gezeigt, dass die Implementierung von internen Guidelines oder digitalen Unterstützungssystemen die frühzeitige und korrekte Konversion von parenterale auf orale Medikation fördern kann.
 
 Katheter; Infektion; Arthroplastik;  
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hader, Elias Georg
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Reinbacher, Patrick; Dr.med.univ.
  Sandner-Kiesling, Andreas; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.