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Deutsch
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Bibliografische Informationen
Titel
Experimentelle Bestimmung der zentralen Überempfindlichkeit bei chronischen Schmerzen
Kurzfassung
Die Ziele dieser Dissertation waren: 1) festzustellen, ob Reaktionen auf verschiedene Schmerzreize verschiedene Dimensionen zeigen oder hoch korreliert sind, 2) die Hypothese zu prüfen, dass Patienten mit chronischen Schmerzen zentrale Überempfindlichkeit entwickeln, d.h. niedrigere Schmerzschwellen auf elektrische, mechanische und thermische Reize zeigen, und 3) die Hypothese zu prüfen, dass Patienten mit chronischen Schmerzen erweiterte Reflex-rezeptive Felder im Vergleich zu schmerzfreien Probanden zeigen. In der Studie I wurden fünf deutlich unterschiedliche Dimensionen in den Reaktionen auf fünf verschiedene experimentelle Schmerz-Modalitäten gefunden: Druck, Hitze, Kälte, elektrische Stimulation und Reflex-rezeptive Felder. Jede der Dimensionen erklärte etwa 10 bis 20% der beobachteten Varianz, und die fünf Faktoren erklärten zusammen etwa 90% der Varianz. Die Korrelation zwischen den fünf Dimensionen war im Wesentlichen null, mit 95% Vertrauensintervallen für die paarweisen Korrelationen zwischen zwei Dimensionen, die jede relevante Korrelation ausschließen. Die Korrelationen innerhalb der gleichen Reizarten waren typisch hoch, aber niedrig zwischen verschiedenen Arten. Zusammen genommen ergibt sich, dass Versuche, aktuelle multimodale Ansätze der Schmerzbewertung zu vereinfachen, unberechtigt sind. Reaktionen auf verschiedene experimentelle Schmerzmodalitäten stellen verschiedene Dimensionen dar und sollten in zukünftigen pharmakologischen und klinischen Studien kombiniert bewertet werden, um die Komplexität von Nozizeption und Schmerzerfahrung abzubilden. In den Studien II und III zeigten Patienten mit chronischen Rückenschmerzen vergrößerte Reflex-rezeptive Felder als schmerzfreie Probanden. Dies manifestiert sich in einer Erweiterung des Bereichs der Fußsohle, aus dem ein nozizeptiver Reflex im Musculus tibialis anterior ausgelöst werden kann. Außerdem war die Reflex-Amplitude bei den Patienten höher als bei den schmerzfreien Probanden. Die subjektive Schmerzschwelle und die Schwelle für einen nozizeptiven Reflex nach einem einzigen elektrischen Reiz waren bei Patienten niedriger als bei schmerzfreien Probanden. Derselbe Befund wurde bei wiederholter elektrischer Stimulation erhoben, die temporale Summation verursacht: sowohl die Schwelle, die das subjektive Gefühl einer zunehmenden Schmerzempfindung verursacht, als auch die Schwelle, die einen nozizeptiven Reflex während der wiederholten Stimulation hervorruft, waren niedriger bei Patienten als bei schmerzfreien Probanden. Außerdem halten Patienten niedrigere Druckschmerzwahrnehmungsschwellen und Toleranzschwellen sowie niedrigere Hitzeschmerzwahrnehmungsschwellen als schmerzfreie Probanden. Die Studien zu chronischen Rückenschmerzen und chronischen Nackenschmerzen, d.h. Studien II und III, haben eine Erweiterung der spinalen nozizeptiven rezeptiven Felder und eine erhöhte Empfindlichkeit auf mechanische und thermische Reize bei einem chronischen Schmerzzustand nachgewiesen. Dieser Befund trägt zur Erklärung der Mechanismen bei, die der zentralen Überempfindlichkeit bei chronischen Schmerzzuständen zugrunde liegen, und könnte die Entwicklung von zukünftigen therapeutischen Strategien fördern.
Schlagwörter
Zentrale Überempfindlichkeit, Faktoranalyse, chronische Schmerzen, Reflex-receptive Felder, elektrische Stimulation, Druck, thermale Stimulation
Anzahl Seiten
51
Publikationsjahr
–
Volltext
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Neziri, Alban
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für Pharmakologie
Studium
UO 090 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer/in (intern)
Holzer, Peter; Mag.rer.nat. Dr.phil.
CO – Betreuer/in (intern)
Sandner-Kiesling, Andreas; Dr.med.univ.
CO – Betreuer/in (extern)
Curatolo, Michele; Prof. Dr. Med.
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