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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Kindliche Computertomographie der Extremitäten mit Fokus auf Cone-Beam-Anwendungen und Strahlenschutz  
 Hintergrund:
Neuartige dedizierte Cone-beam Computertomographie-Geräte (CBCT) zur Untersuchung der Extremitäten sind seit wenigen Jahren verfügbar. Sie stellen eine mögliche Alternative zu den üblicherweise zur weiterführenden Traumadiagnostik verwendeten Multidetektor-Computertomographen (MDCT) dar. Entsprechende wissenschaftliche Literatur über den Einsatz von CBCT beim kindlichen Extremitätentrauma ist rar gesät. Das Ziel dieser Arbeit war daher, die neue und die etablierte Methode miteinander zu vergleichen, sowie die Vor- und Nachteile in einem möglichst realitätsnahen kinderradiologischen Umfeld herauszuarbeiten.

Material und Methoden:
Wir führten Oberflächendosismessungen an kindlichen anthropomorphen Hand- und Sprunggelenksphantomen durch und fertigten prospektiv CBCT-Untersuchungen von Extremitäten verletzter Kinder an.
Die Phantomstudie erfolgte mittels Thermoluminiszenzdosimetern, welche an den Phantomen angebracht wurden. Dann wurden diese mehrfach mit verschiedenen Belichtungsprotokollen an CBCT und MDCT untersucht und die Dosimeter anschließend ausgewertet.
Im Studienzeitraum konnten prospektiv 61 Extremitäten-CBCTs von 59 Patientinnen und Patienten akquiriert werden, 10 davon wurden zusätzlich mit MDCT untersucht, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Die restlichen 51 MDCTs wurden anhand Untersuchungsregion, Geschlecht und Alter retrospektiv aus dem lokalen Bildarchiv zugeordnet. 7 Untersuchungspaare mussten ausgeschlossen werden, da bei Gipsverbänden oder Metallimplantaten Diskrepanzen zwischen den Modalitäten vorlagen. Insgesamt wurden 54 CBCT-MDCT-Paare eingeschlossen.
Zusätzlich erfolgte eine vergleichende Gegenüberstellung der diagnostischen Aussagekraft von digitalen Röntgenaufnahmen (DR) zu CBCTs an 47 korrespondierenden Untersuchungspaaren.

Resultate:
Die Messungen der Oberflächendosen an Hand- und Sprunggelenksphantomen zeigten im Mittel einen signifikanten Dosisvorteil der CBCT gegenüber der MDCT (3,0 Milligray bzw. 3,9 Milligray, p<0,001).
Erwartungsgemäß zeigte sich im Vergleich von CBCT und DR ein Vorteil für die Schnittbildgebungsmethode, welche eine höhere Anzahl an Frakturen erkennen konnte. Die Sensitivität lag hierbei zwischen 88,5% und 92,3% in der CBCT und bei 65,4% in der DR.
In der Gegenüberstellung von CBCT und MDCT fand sich bei ersterer ein vorteilhafteres Rauschverhalten, sowohl semi-objektiv als auch subjektiv (p<0,001). Die CBCT-Untersuchungen waren allerdings regelmäßig durch Streifenartefakte beeinträchtigt, wodurch sich subjektiv die diagnostische Sicherheit reduzierte (p=0.001).

Schlussfolgerungen:
Bei Kindern bot die speziell für Extremitätenbildgebung bestimmte CBCT semi-objektiv gemessen eine höhere Bildqualität als vergleichbare MDCT-Untersuchungen. Im Gegenzug wurden die subjektive Bildqualität und die diagnostische Aussagekraft der CBCT schlechter bewertet, was insbesondere auf das Vorliegen von Streifenartefakten zurückgeführt werden konnte. Außerdem war die CBCT anfälliger gegenüber Bewegungsartefakten, wenngleich diese insgesamt selten gesehen wurden. Bei Verwendung optimierter Belichtungsprotokolle bewegten sich die applizierten Strahlendosen beider Methoden (CBCT und MDCT) im niedrigen Bereich weniger Tage natürlicher Hintergrundstrahlung und spielten daher in Hinsicht auf pädiatrische Traumaanwendungen bei strikter Indikationsstellung eine untergeordnete Rolle.
 
 CBCT; DVT; MDCT; CT; Computertomographie; Trauma; Kinder; Extremitäten; Radiologie, Strahlung; Strahlenschutz  
 
 2019  
   Volltext downloaden
 Kinderchirurgie
 Radiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Tschauner, Sebastian; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Radiologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sorantin, Erich; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Singer, Georg; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Riccabona, Michael; Univ.-Prof. Dr.