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Bibliografische Informationen
 Neue Oberflächenantigene als potentielle therapeutische Targets bei chronischer myelomonozytärer Leukämie (CMML)  
 Die chronische myelomonozytäre Leukämie (CMML) ist eine seltene maligne Erkrankung, die sich durch eine klonale Hämatopoese mit Monozytose und zunehmender Knochenmarkinsuffizienz auszeichnet. Sie wird laut WHO-Klassifikation zu den myelodysplastischen/myeloproliferativen Neoplasien gezählt und trotz Fortschritten in den letzten Jahren ist die Therapie der CMML immer noch schwierig und bislang ohne durchschlagende Erfolge geblieben.

Ziel dieser Masterarbeit war die Charakterisierung bestimmter Oberflächenmarker auf neoplastischen Monozyten und CD34-positiven myeloischen Stamm- und Vorläuferzellen (HSC) von Patient*innen mit CMML im Vergleich zu gesunden Knochenmarkszellen, um neue Antigene, die für eine zielgerichtete Immuntherapie, zum Beispiel mit therapeutischen monoklonalen Antikörpern oder CAR T-Zellen, geeignet sind, zu identifizieren.

Insgesamt wurden 28 pseudonymisierte CMML-Patient*innen in die Studie eingeschlossen und mit 21 Normalproben (8 Proben aus dem Knochenmark und 13 aus dem peripheren Blut) bezüglich der Expression von CD13, CD33, CD36, CD64, CD85d, CD88, CD97, CD120b, CD191, CD312 und C3AR mittels standardisierter Durchflusszytometrie verglichen. CD14, CD16, CD34, CD38, CD117 und CD45 wurden als Backbone-Marker zur Identifizierung der Monozyten(-Subpopulationen) und hämatopoetischen Stamm- und Vorläuferzellen verwendet.

Da in den CMML-Proben, entsprechend der bekannten Literatur, die M1-Monozyten mit durchschnittlich >98% aller Monozyten vorherrschten, konnte eine Analyse der M1- und M2-Subpopulation hinsichtlich ihrer Markerexpression nur in den physiologischen Normalproben durchgeführt werden. Hier zeigten physiologische M2-Monozyten eine hochsignifikant höhere Expression von CD312, CD85d, C3AR und CD88 im Vergleich zu M1-Monozyten. CD64, CD36, CD97 und CD 33 waren im Gegensatz dazu in M2-Monozyten signifikant geringer exprimiert. Neoplastische Monozyten von CMML-Patient*innen zeigten eine höhere interindividuelle Variation in der Expression der einzelnen Marker als Ausdruck der Zelldysplasie, mit Ausnahme von CD33 konnte jedoch kein signifikanter Unterschied in der Expression der einzelnen Marker im Vergleich zu normalen M1-Monozyten gefunden werden. In HSC zeigte sich in den CMML-Proben eine hochsignifikante Erhöhung der CD312-Expression, während die übrigen Oberflächenantigene nicht signifikant unterschiedlich zwischen CMML- und Normalproben exprimiert waren. Interessanterweise wurde CD312 bereits erfolgreich als Zielantigen für eine Immuntherapie mittels CAR T-Zellen bei akuter myeloischer Leukämie beschrieben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich bei M1- und M2-Monozyten physiologischerweise eine signifikant unterschiedliche Expression der Oberflächenmarker CD312, CD85d, C3AR, CD88, CD64, CD36, CD97 und CD 33 findet, während sich die Expression dieser Marker mit Ausnahme von CD33 in CMML-Monozyten nicht von normalen M1-Monozyten unterscheidet. Da die Expression von CD312 in HSC bei CMML-Patient*innen im Vergleich zu gesunden HSC unabhängig von bestimmten genetischen Veränderungen deutlich erhöht war, könnte dieses Antigen ein universelles Ziel für immuntherapeutische Ansätze zur Behandlung der CMML, zum Beispiel mit CAR T-Zellen, darstellen.

 
   
 
 2024  
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 Hämatologie
 Humangenetik
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hemetsberger, Lisa; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 992 730 Universitätslehrgang; MSc Medizinische Genetik  
Betreuung / Beurteilung
  Wölfler, Albert; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.