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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Einfluss der Steroid-induzierten Hyperglykämie auf das Outcome von PatientInnen mit Graft-versus-host Erkrankung  
 Einführung: Zu den häufigsten Komplikationen einer allogenen Stammzelltransplantation gehört die Graft-versus-host disease (GvHD). Da die Standard-Erstlinientherapie auf Glucocorticoiden basiert, entwickelt sich bei PatientInnen mit GvHD häufig eine Steroid-induzierte Hyperglykämie. Trotz der Häufigkeit des Auftretens ist wenig über den Einfluss der Hyperglykämie auf das Outcome dieser PatientInnen bekannt.
Methodik: Wir führten eine retrospektive Analyse mit 102 PatientInnen durch, welche eine systemische Glucocorticoidtherapie wegen akuter oder chronischer GvHD erhielten. Nur bei einem Patienten war ein Diabetes mellitus vorbekannt. Wir untersuchten den Einfluss der Hyperglykämie auf das Gesamtüberleben bzw. die behandlungsbezogene Sterberate der PatientInnen. Regelmäßige Messungen der Blutglucose wurden für jeden einzelnen während der Glucocorticoidtherapie aufgezeichnet. Zusätzlich wurden Parameter bezüglich der Transplantation sowie GvHD eingeholt (Grunderkrankung, Zeitpunkt des Auftretens der GvHD, Anzahl der betroffenen Organe, Ansprechen auf Glucocorticoide, Insulintherapie und (Pilz)-Infektionen). Die PatientInnen wurden gemäß ihrer Blutglucose in Quartilen eingeteilt. Der mediane, mittlere, maximale und minimale Glucosewert wurde für diese Analysen herangezogen.
Ergebnisse: Während die mediane Überlebenszeit bei PatientInnen der ersten Quartile nicht erreicht wurde, da deutlich weniger als die Hälfte dieser PatientInnen verstorben ist, waren höhere mediane Blutglucose-Werte mit einem verminderten medianen Überleben von 19, 8 und 8 Monaten in den Quartilen 2, 3 und 4 assoziiert (p = 0.0091). Diese Assoziation zeigte sich auch für die mittleren und maximalen Blutzuckerwerte. Zusätzlich zeigten PatientInnen, bei denen eine Insulin-Behandlung notwendig war (n = 49), ein verkürztes medianes Überleben (8 versus 38 Monate, p = 0.0077). Während die Relaps-bedingte Sterberate nicht beeinflusst wurde, war eine Hyperglykämie mit einer erhöhten behandlungsbezogenen Mortalität assoziiert. Insbesondere hatten PatientInnen, bei denen eine invasive Pilzinfektion auftrat, ein sehr schlechtes Outcome (mediane Überlebensrate von 5 versus 24 Monate, p = 0.0006). Schließlich wurde in einer multivariaten Analyse das Auftreten einer Hyperglykämie als bedeutsamster Risikofaktor identifiziert.
Schlussfolgerung: In dieser retrospektiven Analyse stellten wir einen nachteiligen Einfluss der Glucocorticoid-induzierten Hyperglykämie auf das Outcome von PatientInnen mit GvHD fest. Prospektive Studien, die eine strenge glykämische Kontrolle prüfen, werden in diesem klinischen Setting dringend benötigt.

 
   
 
 2015  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Stauber, Melanie Nicole
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Woelfler, Albert; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.