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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Medizinische Diagnose und Behandlung des Sternoclavikulargelenkempyems  
 Wir untersuchten und analysierten medizinische Dokumentationen von acht Patienten, die wegen Infektionen des Sternoclaviculargelenks, in den letzten zehn Jahren am Universitätsklinikum LKH Graz behandelt wurden. Unsere Ergebnisse klassifizieren ein Diagnostik- und Therapiedesign, das aus unserer Sicht das beste Management von Infektionen des Sternoclaviculargelenks ist, hinsichtich minimaler Komplikationsrate, bestem funktionellen und kosmetischen Ergebnis.

Sternoclaviculargelenksinfektionen sind selten und werden mit einer Rate von 0,5% – 1% innerhalb aller Gelenksinfektionen beschrieben. Allerdings zeigt sich ein Abszess in 20% aller Fälle. Die Infektion tritt in Verbindung mit verschiedenen Risikofaktoren wie intravenösem Drogenabusus, Diabetes, HIV, Hepatitis C, onkologischen Operationen, Radiotherapie und dem Einsatz von Zentralvenenkathetern auf. Die Infektion wird haupsächlich durch eine Infiltration des Sternoklaviculargelenks mit pathogenen Keimen verursacht woraus eine Osteomyelitis, septischer Arthritis, Nekrose und Gelenkszerstörung resultiert. Die Ausbreitung der Keime in das Sternoclaviculargelenk kann direkt über die Haut, über aufsteigende oder absteigende regionale Infektionen oder über den Blutstrom erfolgen. Die klinische Diagnose erfolgt nach genauer Anamnese, durch Entzündungszeichen wie Rötung, Überwärmung, Schwellung, Schmerz und eingeschränkter Funktion, durch erhöhtes CRP und durch ein CT oder ein MRT. Die Gewinnung bakteriologischer Abstriche durch eine Gelenkspunktion oder intraoperativ bestätigt die Diagnose. Bakterienkulturen und Resistenztestung ermöglichen eine gezielte Antibiotikatherapie. Der intraartikulär imponierende Herd als Ursache einer septischen Arthritis, Osteomyelitis, Nekrose und lokaler Zerstörung benötigt eine aggressives chirurgisches Vorgehen. Eine optimale Therapie resultiert, mit bestem klinischen, funktionellen und kosmetischen Outcome, aus vier therapeutischen Schritten. 1. Die zielgerichtere intravenöse Antibiose 2. Aggressives chirurgisches Debridement mit Resektion des Sternoclaviculargelenks, dem sternalem Teil der Clavicula, der Hälfte des Manubriums und dem ersten Rippenknorpel. 3. Eine Vakuumtherapie 4. Lokale Rekonstruktion mit einem ipsilateralen M. pectoralis major Verschiebelappen. Ein zwei- oder mehrzeitiges chirurgisches Vorgehen ist für eine Infektkontrolle und Vermeidung eines Infektrezidives entscheidend.

 
 - Sternoclavikulargelenksempyem - Sternoclavikulargelenksinfektionen - Sternoclavikularabszess - Septische Arthritis des Sternoclavikulargeleks - Sternoclavikulargelenksosteomyelitis - Sternoclavikulargelenksphlegmone  
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 2017  
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 Plastische und Wiederherstellungschirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kotzor, Eduard Anton
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schintler, Michael; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.