| Die Aufrechterhaltung der Eisen-Homöostase ist essentiell für zahlreiche physiologische Prozesse und unterliegt im menschlichen Körper hauptsächlich der Kontrolle der Hepcidin-Ferroportin-Achse und intrazellulären regulatorischen Proteinen. Herz-Kreislauferkrankungen sind eine häufige Konsequenz von Störungen des Eisenmetabolismus, sowohl von Eisenmangel, als auch von Eisenüberladung. Mehr als die Hälfte aller Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz weisen einen Eisenmangel auf, der als ernstzunehmende Komorbidität Symptome exazerbieren und die Prognose verschlechtern kann. Studien zeigen auch, dass der myokardiale Eisenmangel nicht nur durch gestörte Eisenaufnahme oder verminderte systemisches Eisen, sondern vielmehr durch intrinsische myokardiale Eisen-Deregulation wie die veränderte Expression von lokalem Hepcidin verursacht wird. Im Gegensatz dazu resultiert eine Eisenüberladung entweder aus gestörter gastrointestinaler Absorption oder aus häufigen Bluttransfusionen und ist vergesellschaftet mit genetischen Erkrankungen wie die Thalassämien oder Hämochromatose. Letztere ist mit rund 15% der Bevölkerung als heterozygote Trägerinnen und Träger die am weitesten verbreitete genetische Erkrankung in Nord- und Zentraleuropa. Eisen kann oxidative Schäden hervorrufen und dadurch eine beachtliche Anzahl an Pathologien verursachen, wie beispielsweise Atherosklerose durch Lipidperoxidation. Darüber hinaus spielen Makrophagen eine wichtige Rolle im Eisenmetabolismus: Makrophagen sind nicht nur Teil des körpereigenen Eisendepots, sondern auch maßgeblich an der Entstehung, Progression und Destabilisierung von atherosklerotischen Plaques beteiligt. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, einen Überblick über den Eisenmetabolismus aufzubereiten, die Ursachen für eisenbezogene Störungen wie Eisenmangel oder -überladung aufzuzeigen, sowie die Mechanismen, die zu Atherosklerose, Kardiomyopathie und Herzinsuffizienz in Verbindung mit gestörter Eisenhomöostase führen, zu diskutieren. Der letzte Teil der Arbeit wird eine Beschreibung der aktuellen therapeutischen Möglichkeiten bei Eisenmangel mit oraler versus intravenöser Therapie, bzw. bei Eisenüberladung mit Chelatoren oder Aderlass bieten. |