| Einleitung Ein unverwechselbares Charakteristikum von malignen Hirntumoren ist die Überexpression und Überaktivität von Protein Kinasen der Gruppe C (PKC). Diese Proteinkinasen haben unter anderem wichtige Funktionen für die Motilität, Invasivität und auch die Proliferation von malignen Gliomen. Folglich gelten sie als Ziel in der Krebstherapie. Vor einiger Zeit wurde eine neue Untergruppe von Serin/Threonin Proteinkinasen gefunden welche zuerst der Gruppe C zugeordnet wurde und den Namen PKC erhielt. Neuere Erkenntisse im Aufbau zeigten aber, das sie eher den Kalzium/Kalmodulin-Abhängigen Kinasen zuzuordnen sind. PKC wird seither als Proteinkinase D (PKD) bezeichnet. 3 Gruppen der PKD sind bekannt. In dieser Arbeit wurde die PKD1 untersucht. Nachgewiesen wurden bereits hohe Expressionsraten im gesunden Hirngewebe. Wichtige Funktionen hat PKD1 auch bei der Apoptose und Proliferation von Krebszellen. Weiters kontrolliert und modifiziert sie andere Kinasen und Zellmembranproteine. In malignen hirneigenen Tumorzellen wurden noch keine Untersuchungen der PKD unternommen. Da aber zum Beispiel Glioblastome bis heute trotz neuer Therapien nicht heilbar sind, Proteinkinasen aber in anderen Tumoren bereits erfolgreich als Therapie eingesetzt werden und oben genannte wichtige Funktionen haben, untersuchten wir die PKD in dieser Tumorentität. Methoden Diese Arbeit hatte das Ziel, die Expressionsraten der PKD1 in menschlichen astrozytischen Gliomen zu untersuchen. Dazu wurde operatives Biopsiematerial von Gliomen der WHO Grade II bis IV mit einer Glioblastomzelllinie (A172) verglichen. Weiters wurde der Einfluss der PKD1 auf die Proliferation in diesen Tumoren bearbeitet. Dazu wurde die Expression der PKD1 mittels RNA Interferenz-Methode reduziert und die Folgen auf das Zellwachstum und die Zellmotilität untersucht. Ergebnisse Diese Arbeit zeigt deutlich, dass die Expressionraten der PKD1 mit dem Tumorstadium korrelieren. PKD1 wird in Glioblastomen dreifach mehr gebildet als in Astrozytomen des WHO-Grades II. In primären Glioblastomzellen finden man die PKD1 in ihrer phosphorilierten und aktiven Form vor. In der A172 Zelllinie kann sie durch Phorbolmyristatacetat (PMA) und dem Plättchen-Abhängigen-Wachstumsfaktor (PDGF) stimuliert werden. Wird PKD1 mittels des Proteinkinase-Inhibitors Gö6976 oder mit RNA-Interferenz stillgelegt, werden die Proliferationsraten in Glioblastomzellen in vitro signifikant reduziert. |