| Hintergrund
Kardiovaskuläre Erkrankungen führen die Liste der Todesursachen in absoluten Zahlen weltweit an. Hierbei werden in der Prävalenz dieser Erkrankungen Unterschiede in verschiedenen Bevölkerungsgruppen beschrieben. Während die Ursachen und das Patient:innenkollektiv heterogen sind, konnte ein gehäuftes Auftreten in jenen Gruppen beschrieben werden, welche durch die sozioökonomischen Faktoren wie dem formellen Bildungsgrad und dem Einkommenslevel schlechter gestellt sind als ihre Mitmenschen. Diese Tatsache stellt eine mögliche Basis für zielgerichtete gesundheitspolitische Maßnahmen dar, um Hochrisikogruppen zu identifizieren und der Krankheitsentstehung frühzeitig vorzubeugen. In der folgenden Diplomarbeit wird hierzu die aktuelle sozialmedizinische Literatur in Bezug auf das Einkommen, sowie den Bildungsstand erörtert und der Status Quo in Österreich festgehalten. Abschließend werden mögliche präventive Maßnahmen vorgestellt.
Methodik
Die wissenschaftliche Methode dieser Arbeit ist eine systematische Literaturrecherche. Hierfür wurde die weitestgehend relevante Literatur zum Forschungsthema identifiziert und kritisch bewertet. Die Informationen für die vorliegende Diplomarbeit wurden von der Datenbank „PubMed“ des „National Center for Biotechnology Information“ (NCBI) (abrufbar unter https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/) herangezogen.
Für Daten aus Österreich wurden die Gesundheitsberichte der Länder und des Bundes der letzten 20 Jahre herangezogen und erneut die Datenbank „Pubmed“ auf einschlägige Suchbegriffe durchsucht. Außerdem wurden Inhalte aus Fachbüchern bei der Auffindung betreffender Literatur und zur Wissensvertiefung herangezogen.
Die Resultate der Recherche wurden in Kapiteln und nach Themengebieten geordnet, qualitativ-narrativ synthetisiert und miteinander verglichen.
Ergebnisse
Aus den vorliegenden Studienergebnissen kann gezeigt werden, dass ein niedriger Bildungsgrad und ein geringes Einkommen signifikant mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen korrelieren. Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status tendieren unter anderem dazu, ungesündere Lebensgewohnheiten zu führen, haben oft eingeschränkten Zugang zur medizinischen Versorgung und weisen nach einem kardiovaskulären Ereignis häufig schlechtere Genesungsergebnisse auf.
In der österreichischen Datenanalyse kann festgehalten werden, dass Bildungs- und Einkommensunterschiede vor allem im Bereich der kardiovaskulären (Lifestyle-)Risikofaktoren vorhanden sind. Weiters können regionale Unterschiede in der Inzidenz und Mortalität von Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt werden: Östliche Bundesländer wie Wien und das Burgenland weisen höhere Hospitalisierungsraten bei kardiovaskulären Erkrankungen auf als westliche Bundesländer wie Tirol und Vorarlberg. Diese Unterschiede sind nicht durch Diskrepanzen im Bildungsgrad erklärbar und deuten auf zusätzliche Einflussfaktoren wie kulturelle Unterschiede oder regionale Unterschiede in der Gesundheitsversorgung hin.
Schlussfolgerung
Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung präventiver Maßnahmen, insbesondere für sozioökonomisch benachteiligte Gruppen. Durch gezielte Prävention, wie etwa Bildungsmaßnahmen zur Förderung gesunder Lebensweisen, könnte die Krankheitslast deutlich reduziert werden. Bildung und Einkommen bleiben hierbei zentrale Ansatzpunkte für eine erfolgreiche und zielgerichtete Prävention und Gesundheitsförderung.
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