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Bibliografische Informationen
 Leben mit Altersschwerhörigkeit. Selbsteinschätzung des Hörhandicaps, der Copingstrategien, sozialen Unterstützung und Lebensqualität bei älteren Frauen und Männern mit Altersschwerhörigkeit in Österreich  
 Hintergrund. Altersschwerhörigkeit ist eine der häufigsten sensorischen Beeinträchtigungen in der älteren Bevölkerungsgruppe und wird verbunden mit Konsequenzen wie Reduktion von kognitiven Fähigkeiten, Depression, Rückzug, Isolation und geringerem Wohlbefinden.
Ziele. In dieser Dissertation wurde das Ziel verfolgt, die Selbsteinschätzung des Hörhandicaps von älteren Frauen und Männern mit Altersschwerhörigkeit (≥ 55 Jahre) zu erfassen. Ebenso wurde der Einsatz von Copingstrategien, die Bedeutung sozialer Unterstützung sowie der Einfluss von Altersschwerhörigkeit auf Lebensqualität erforscht. Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Hörverlust und wahrgenommenen Hörproblemen sowie der Prädiktoren für Lebensqualität waren weitere Studienziele. Darüber hinaus fand eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den subjektiven Erfahrungen in Bezug auf die Folgen der Altersschwerhörigkeit im Alltag statt .
Methode. Die Umsetzung der Ziele erfolgte unter Anwendung einer Methodentriangulation. Im quantitativen Teil wurden im Zuge der schriftlichen Befragung in Österreich Daten von 65 Altersschwerhörigen und 73 Normalhörenden (Vergleichsgruppe) gesammelt. Hierfür wurden standardisierte Instrumente herangezogen: Hearing Handicap Inventory for the Elderly (HHIE), Fragebogen zur Erfassung der Lebensbelastungen und Bewältigung (FLB), World Health Organization Quality of Life (WHOQOL-BREF) und der Kurzfragebogen zur Sozialen Unterstützung (F-SozU-14). Im qualitativen Teil erfolgten problemzentrierte Interviews zur Erfassung der Erfahrungen mit Schwerhörigkeit und folglich die Analyse der Daten von vierzehn älteren Menschen.
Ergebnisse. Studienteilnehmende mit Altersschwerhörigkeit bezeichneten Probleme im Hör- und Sprachverständnis ohne sowie mit Hörgeräten als die Schwerwiegendsten. Die Lebensqualität – mit der Berücksichtigung der Kovariaten Alter, Bildung und Multimorbidität – unterschied sich in dieser Gruppe verglichen zur normalhörenden Gruppe nicht signifikant. Allerdings konnte eine signifikant geringere psychologische Lebensqualität bei altersschwerhörigen Frauen im Vergleich zu Männern nachgewiesen werden (auch nach Auspartialisierung von Kontrollvariablen). In den qualitativen Interviews berichteten weibliche Befragte von negativen Gefühlen, die aufgrund von schwierigen Hörsituationen auftauchten, wohingegen Männer von gesteigerter Lebensqualität aufgrund durch die Hörgeräte verbesserter Klangqualität und Hörempfindung erzählten. Es konnte eine Vielfalt an adaptiven und maladaptiven Strategien zur Bewältigung von hörbedingten Situationen sowohl bei Männern als auch Frauen beobachtet werden. Darüber hinaus konnte die zentrale Bedeutung der positiven und negativen sozialen Unterstützung im Leben der Betroffenen sowie deren Einfluss auf die Lebensqualität identifiziert werden.
Schlussfolgerung. Ein patientenzentriertes Rehabilitations- oder Beratungsprogramm mit Einbezug von 1) objektiven und subjektiven Messinstrumenten zur Erfassung der Hörproblemen, 2) Familie oder nahestehenden Personen und 3) einer gemeinsamen Entscheidungsfindung könnte die Lebensqualität der Betroffenen und die Qualität der Versorgung verbessern.  
 Altersschwerhörigkeit; Lebensqualität; Coping; soziale Unterstützung; Gender; Erfahrungen mit von Hörschwierigkeiten; Methodentriangulation; quantitativ; qualitativ  
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Moser, Sarah; BSc MSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Freidl, Wolfgang; Univ.-Prof. Dr.phil.
  Luxenberger, Wolfgang; Dr.med.univ.
  Rasky, Eva; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.