| Hintergrund
Der Nervus Fazialis ist der siebte Hirnnerv und ist häufig von Läsionen betroffen. Die daraus resultierende Fazialisparese führt u. a. zu Ausfällen der mimischen Muskeln, was zu verminderter Lebensqualität der betroffenen Patienten führt. Die Behandlung der Fazialisparese ist nach wie vor eine Herausforderung, die oft einen interdisziplinären Einsatz erfordert (z. B. zwischen HNO und Plastischer Chirurgie). Ein einheitliches, objektives und quantitatives Evaluierungssystem für die Fazialisparese ist derzeit noch nicht etabliert. Die Zielsetzung der vorgelegten Arbeit ist es eine neue innovative Methode, welche die objektive und quantitative Evaluierung ermöglicht, vorzustellen.
Methodik
Die Verlaufskontrolle und die Diagnostik beruhen auf der Asymmetrie des Gesichtes. Um die Asymmetrie in den dynamischen Bewegungen der mimischen Muskulatur zu messen, werden die Veränderungen der Abfolge der Bilder von der Bewegungsaufnahme verfolgt. Jedes Bild besteht aus vielen Punkten und die Verschiebung der Punkte in der Abfolge der Bilder stellt die Bewegungsmuster der Gesichtsmuskulatur dar. Mit der Optischen Fluss-Methode werden diese Verschiebungen der Punkte als Vektoren dargestellt. Somit können das Potential der Gesichtsmuskulatur, die Richtung und die Geschwindigkeit der Bewegung mathematisch abgeleitet und beschrieben werden. In diesem Zusammenhang werden die nötigen Parameter erarbeitet und daraus letztlich ein Maß “flow asymmetry“, welches die Asymmetrie der Bewegung beschreibt, zum ersten Mal definiert.
Ergebnisse
Die Eignung der Zielsetzung der neuen Methodik lässt sich von den durchgeführten mathematischen Simulationen bestätigen. Aktionen der Gesichtsmuskeln lassen sich mit dieser Methode gut darstellen und die Asymmetrie der dynamischen Bewegungen kann objektiv und quantitativ durch das Maß “flow asymmetry“ beschrieben werden.
Zusammenfassung
Das Konzept, das vorgestellt wurde zeigt, dass der optische Fluss für die Messung der Asymmetrie der Bewegungen der Gesichtsmuskeln geeignet ist. Damit kann der Verlauf der Fazialisparese quantitativ dargestellt werden. Die Ergebnisse der Simulationen bestätigten, dass das hier vorgestellte Maß “flow asymmetry“ ein präzises, objektives und quantitatives Maß für die Evaluierung von Fazialisparese ist.
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