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Bibliografische Informationen
 Psychogene Gangstörungen bei Kindern und Jugendlichen als Ausdrucksform der Konversion – EINE RETROSPEKTIVE ANALYSE  
 Hintergrund: Informationen zu psychogenen Gangstörungen bei Kindern und Jugendlichen als Ausdrucksform der Konversion in der Literatur sind, vermutlich auf Grund ihrer Seltenheit, rar. Ziel dieser Studie war es, einige Faktoren der Konversionsstörung, wie klinische Charakteristika, Risikofaktoren, diagnostische Maßnahmen, Therapie, Outcome und Prognose zu beleuchten, und mit anderen, ähnlich gestalteten Studien zu vergleichen.

Methoden: Im Rahmen dieser deskriptiven, retrospektiven Studie wurden die Daten von acht Patienten untersucht, die am Landeskrankenhaus Leoben, Abteilung für Kinder und Jugendliche, zwischen 2006 und 2012 mit dieser Erkrankung diagnostiziert wurden. Sie wurden mit Hilfe des ICD-10 Codes der WHO für dissoziative Erkrankungen im Krankenhausinformationssystem Open Medocs systematisch gesucht. Auf Grund der ohnehin sehr geringen Fallzahl wurde auf Ausschlusskriterien verzichtet.

Resultate: Bei der Analyse der gesammelten Daten konnten wir in den meisten Bereichen eine große Ähnlichkeit mit der vorhandenen Literatur aufweisen. Analog der in der Literatur beschriebenen Häufung bei Frauen waren sieben unserer acht Patienten weiblich. Alle waren zwischen 10 und 16 Jahre alt. Die Symptome traten bei den Patienten spontan, innerhalb weniger Stunden auf und erreichten schnell ihr Maximum. Ein auslösendes Ereignis konnte bei der Hälfte unserer Fälle eruiert werden. Die stationäre Aufenthaltsdauer reichte von einem (Spontanremission innerhalb weniger Stunden) bis zu 28 Tagen. Auch die Dauer bis zum Eintritt der Remission lag in diesem Bereich. Zwei Kinder wurden mit Residualsymptomatik entlassen, bei diesen kann die Dauer bis zur Remission nicht angegeben werden. Drei Kinder mussten auf Grund einer wiederkehrenden Konversionsstörung mehr als einmal stationär aufgenommen werden.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse, die wir durch die Analyse der Patientendaten erhalten haben, decken sich großteils mit jenen der Literatur. Jedoch wäre es sehr wichtig, weitere Studien mit größerer Fallzahl zu diesem Thema durchzuführen, am besten eine Multicenterstudie, um mehr Wissen über das Phänomen „Gangstörung als Manifestation einer dissoziativen Störung“ zu erhalten.  
   
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 2012  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Gallhofer, Silvia
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kerbl, Reinhold; Prim. Univ.-Prof. Dr.
Anmerkung
  Betreeung erfolgte am LKH Leoben, Abteilung für Kinder und Jugendliche.