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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Prävalenz von Resistenzmutationen gegen Dolutegravir (DTG), Lamivudine (3TC) und Rilpivirine (RPV) in bisher antiretroviral unbehandelten PatientInnen in Süd-Ost Österreich  
 Hintergrund:
Obwohl bereits große Fortschritte im Bezug auf antiretrovirale Therapie gemacht wurden, gibt es bisher noch keine Heilung für HIV und eine lebenslange Therapie ist notwendig. Eine Langzeitmedikamenteneinnahme wird von einer Reihe von Nebenwirkungen und Toxizitäten begleitet. Mit der erfolgreichen Einführung von Zweifachtherapien in den letzten Jahren wurde jedoch eine Senkung der kumulativen Medikamentendosis ermöglicht, bei der die Virussuppression dennoch erreicht wird.

Zielsetzung: Um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten, sollte die antiretrovirale Therapie idealerweise so früh wie möglich nach einer HIV Diagnose begonnen werden. Dabei ist es wichtig, die lokale Prävalenz der Mutationen, die für Arzneimittelresistenzen verantwortlich sind, zu kennen, um eine hohe Effektivität der anfänglichen Kombinationstherapie zu erreichen. Das Ziel dieser Studie war es, die übertragenen HIV-1 Resistenzmutationen gegen Dolutegravir (DTG), Lamivudine (3TC) und Rilpivirine (RPV) zu erfassen. Zusätzlich wurde das lokale Übertragungsnetz von HIV-1 in Süd-Ost Österreich rekonstruiert.

Material und Methoden: In dieser Studie wurden 192 PatientInnen aus Süd-Ost Österreich inkludiert, die eine HIV-1 Diagnose zwischen 2013 und 2018 erhalten haben. Konventionelle Sanger Sequenzierung wurde durchgeführt und auf Resistenzmutationen bezüglich DTG, 3TC und RPV analysiert. Zusätzlich wurden mithilfe einer molekularen Netzwerkanalyse angenommene Relationen festgestellt und geteilte Resistenzmutationen ermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von allen untersuchten PatientInnen wiesen 16% klinisch relevante Resistenzmutationen gegen DTG, 3TC oder/und RPV auf, bevor die antiretrovirale Therapie begonnen wurde. Im Vergleich war die Prävalenz der Resistenzmutationen in genetischen Übertragungsclustern signifikant höher als in der Gruppe ohne genetische Ähnlichkeiten. In diesen Clustern wurde die Mehrheit der Resistenzmutationen von zwei oder mehr Personen geteilt, was auf ein erhöhtes Risiko der Übertragung bereits resistenter HIV-1 Stämme hinweist. Obwohl in 16% der Fälle klinisch relevante Resistenzmutationen gefunden wurden, waren nur 2% der PatientInnen nicht geeignet für eine Behandlung mit zumindest einer der zwei derzeit empfohlenen Zweifachtherapien.  
 HIV; Dolutegravir; Lamivudine; Rilpivirine; Zweifachtherapie; Resistenzmutationen; Übertragungsnetz; molekulare Epidemiologie  
 
 2022  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Benezeder, Anna Sophia
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kessler, Harald; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Stelzl, Evelyn; Priv.-Doz. Mag.rer.nat. Dr.scient.med.