| Einleitung: Das Polyzystische Ovar Syndrom (PCOS) ist eine heterogene Erkrankung, welche verschiedene Körpersysteme beeinflusst und rund 10% der Frauen im reproduktiven Alter betrifft. Frauen mit einem PCOS leiden häufig an unerfülltem Kinderwunsch und entwickeln während Kinderwunschbehandlungen wie auch während Schwangerschaften häufiger Komplikationen. Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der Perinatalperiode von schwangeren Frauen mit PCOS. Material und Methoden: Drei Studien wurden geplant und an der Medizinischen Universität Graz durchgeführt. In der ersten Studie (1), einer retrospektiven Kohortenstudie, wurde die Prävalenz von mütterlichen und kindlichen Komplikationen bei Frauen mit einem PCOS in Abhängigkeit der derzeit gültigen diagnostischen Kriterien erhoben. Im Rahmen der zweiten Studie (2), einer prospektive Kohortenstudie, wurden bei Frauen mit PCOS die Serumspiegel von Androgenen und Anti-Müller Hormon (AMH) vor, während und nach der Schwangerschaft evaluiert. In der dritten Studie (3) wurde im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie untersucht, ob Kinder von Frauen mit PCOS und Kinder von Frauen ohne PCOS vergleichbare Androgenspiegel haben. Ergebnis und Zusammenfassung: (1) Unabhängig von den diagnostischen Kriterien weisen rund 60% der Frauen mit einem PCOS und 30% ihrer Kinder perinatale und neonatale Komplikationen auf. Im Vergleich zu Frauen ohne PCOS weisen Frauen mit einem PCOS eine signifikant höhere Rate an mütterlichen Komplikationen auf. (2) Die Serumspiegel von Testosteron, freiem Testosteron, Androstendion (ANDR) und Sexualhormon-Binding-Globulin nehmen mit zunehmendem Gestationsalter zu, während jene von Dehydroepiandrosteron-Sulphat und AMH abnehmen. (3) Die postnatalen Androgenspiegel der Kinder von Frauen mit PCOS und Frauen ohne PCOS unterscheiden sich unabhängig vom Geschlecht nicht signifikant; nur die Serumspiegel von ANDR sind bei Buben von Frauen mit PCOS signifikant höher. |