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Bibliografische Informationen
 Trabecular Bone Score in nicht-diabetischen, prädiabetischen und Typ II diabetischen Testpersonen  
 Einleitung: Die Knochendichte (BMD) bei PatientInnen mit Typ II Diabetes mellitus (T2DM) ist normal oder erhöht, wobei das Frakturrisiko insgesamt allerdings stark erhöht ist. Es wird angenommen, dass diese Erhöhung durch ein gesteigertes Sturzrisiko aufgrund von vaskulären Veränderungen aber auch durch deutliche Änderungen der Textur und der Zusammensetzung des Knochens bedingt wird. Die Messung der Knochendichte mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA), welche den derzeitigen Goldstandard in der Diagnostik von Osteoporose (OPO) darstellt, sollte daher durch zusätzliche Informationen über die Knochenqualität unterstützt werden. Dadurch kann eine präzisere Beurteilung des Frakturrisikos gewährleistet werden, da die DXA-Knochendichte lediglich die planare Quantität der Knochenmineralisierung darstellt. Der Trabecular Bone Score (TBS) wird über eine Graustufen-Texturbeurteilung von DXA-Messungen der Lendenwirbelsäule ermittelt und ermöglicht eine genauere Analyse der Biotextur des Knochens. Folglich bedarf es einer genaueren Evaluierung des prädiktiven Wertes des Trabecular Bone Score (TBS) bei PatientInnen mit T2DM, aber auch den vorausgehenden Stadien, wobei Parameter aus dem Knochen- und Glukosestoffwechsel miteinbezogen werden sollten.

Materialen & Methoden: Die Daten von 232 ProbandInnen (86 männlich, 148 weiblich) aus der „BioPersMed-Kohorte“, die von den Klinischen Abteilungen für Endokrinologie & Diabetologie und Kardiologie an der Medizinischen Universität Graz für eine longitudinale Studienkohorte gesammelt worden waren, wurden verwendet, um potentielle Assoziationen zwischen klinischen (Knochendichte, TBS, BMI, Alter), funktionellen (oGTT) und laborchemischen Parametern (Hormonspiegel, Knochen Biomarker, Vitamin D) zu berechnen und zu bewerten. Die Kohorte wurde in Nicht-DiabetikerInnen, PrädiabetikerInnen und T2DM-PatientInnen stratifiziert um den Glukosestoffwechsel und dessen Effekte auf den Knochen in Bezug auf die mutmaßlich kontinuierlichen Veränderungen bis hin zum manifesten T2DM zu evaluieren.

Ergebnisse: Prädiabetes zeigte, im Vergleich zu Gesunden, bereits eine beginnende Reduktion des TBS, wobei die T2DM-Subgruppe den stärksten TBS-Abfall im Vergleich zur DXA-Messung zeigte. Die Serumbiomarker des Knochenstoffwechsels wiesen eine negative Korrelation zu erhöhten 2h-oGTT auf. Ebenso zeigten FSH und LH negative Assoziationen zu erhöhten Blutglukosespiegeln. TSH, PTH und Vitamin D waren nicht signifikant mit den Parametern assoziiert.

Diskussion: Wir haben beschrieben, dass TBS als Parameter für die Beurteilung von Knochenqualität bei T2DM verwendet werden kann, wobei bereits bei Prädiabetes eine deutliche Verminderung des TBS gefunden wurde und daher eine osteoprotektive Prävention und Therapie der Grunderkrankung sobald wie möglich einsetzten sollte. Andere Parameter, wie Biomarker des Knochenstoffwechsels oder Vitamin D-Spiegel haben möglicherweise einen zu geringen prädiktiven Wert, zumal Vitamin D häufig bereits supplementiert wird. Weitere Studien und Untersuchungen, z.B. mit altersadjustiertem TBS, können weitere Einsichten in dieses auch klinisch wichtige Thema bringen.
 
 Osteoporose, Typ II Diabetes mellitus, Trabecular Bone Score, Prädiabetes  
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Wagner, Alexander Alois Karl
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Obermayer-Pietsch, Barbara; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Schwetz, Verena; Dr.med.univ.